Devisen
Euro verliert nach Draghi-Aussagen
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Freitag mit der Aussicht auf ein weiteres Öffnen der Geldschleusen durch die Europäische Zentralbank (EZB) deutlich gefallen. Am späten Vormittag rutschte die Gemeinschaftswährung unter 1,25 US-Dollar und stand gegen Mittag bei 1,2430 Dollar. Das ist über ein Cent weniger als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,2539 (Mittwoch: 1,2535) Dollar festgesetzt.
Der entscheidende Impuls für den Handel am Devisenmarkt kam am Morgen durch eine Rede von EZB-Präsident Mario Draghi. "Wir werden tun, was wir müssen, um Inflation und Inflationserwartungen so schnell wie möglich zu erhöhen, wie es unser Mandat der Preisstabilität von uns verlangt", versicherte der Notenbankchef auf einem Bankenkongress in Frankfurt und bekräftigte damit frühere Aussagen. "Größe, Tempo und Zusammensetzung" von Wertpapierkäufen könnten angepasst werden, so Draghi.
Die EZB lässt damit die Tür für breitangelegte Anleihekäufe (quantitative Lockerung) weit geöffnet. Aktuell versucht die EZB, Banken über den Kauf von Pfandbriefen und Kreditpaketen (ABS) zu entlasten. Diese Käufe reichen nach Meinung zahlreiche Beobachter aber nicht aus im Kampf gegen die zu geringe Inflation. Daher könnte auch der besonders in Deutschland umstrittene Erwerb von Staatsanleihen durch die EZB folgen./jkr/fr