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    Studie  1583  0 Kommentare Fonds beliebter als Tagesgeld

    Erstmals seit 2010 sind Investmentfonds für Anleger attraktiver als Tagesgeld. Mehrheit der Deutschen glaubt nicht, dass sich ihre Geldanlage auszahlt.

    Die Deutschen sind unzufrieden mit ihrer Geldanlage. Einer von Union Investment in Auftrag gegebene Studie zufolge, zweifeln inzwischen 59 Prozent der Bundesbürger daran, ob sich ihre meist zinsbasierten Anlageformen in Zeiten der Niedrigzinspolitik noch rentieren. Dieses Gefühl verstärke sich, je niedriger das monatliche Nettohaushaltseinkommen ist. So stellten 62 Prozent der Befragten mit einem Einkommen unter 2.000 Euro ihre Geldanlage derzeit in Frage. Bei Anlegern mit einem Einkommen von 2.000 bis 3.000 Euro waren es 60 Prozent und bei den höheren Einkommensklassen von 3.000 bis 4.000 Euro sowie mehr als 4.000 Euro jeweils 57 Prozent. Interessant für Berater: trotz der Unzufriedenheit denken bisher nur 46 Prozent über eine Umschichtung des Vermögens nach und nur 35 Prozent haben ihre Geldanlage bereits überprüft. „Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen, dass Anleger die Herausforderung der Minizinsen erkennen, aber überwiegend noch nicht handeln“, fasst Giovanni Gay, Geschäftsführer bei Union Investment, die Erkenntnisse zusammen.

    Grund zur Freude haben Fondsgesellschaften. Denn die Anleger verändern trotz aller Zurückhaltung ihre Einstellung zu Geld- und Kapitalanlageprodukten. So sind der Studie zufolge Investmentfonds erstmals seit dem ersten Quartal 2010 Investmentfonds beliebter als Tagesgeld. Zwar halten unverändert zum Vorquartal 31 Prozent der Befragten Fonds für eine gute Geldanlage. Das Tagesgeld verliert jedoch mit nunmehr nur noch 29 Prozent Unterstützer an Zuspruch. Im dritten Quartal 2014 waren es noch 43 Prozent und auch zum Jahresende lag der Wert mit 34 Prozent höher als jetzt. Im ersten Quartal 2013 belegte das Tagesgeld mit einem Zuspruch von 51 Prozent sogar noch den zweiten Platz bei den beliebtesten Anlageformen. Investmentfonds landeten damals mit nur 24 Prozent auf dem vorletzten Platz. „Im Gegensatz zu Tagesgeld sehen Anleger in Investmentfonds aktuelle eine Möglichkeit, der Renditefalls Niedrigzins zu entkommen“, sagt Gay. 

    Attraktivität verschiedener Assetklassen bei Anlegern:  Fonds erstmals vor Tagesgeld

     

    Zudem zeigt die Studie, dass die Deutschen einen großen Bedarf an täglich frei verfügbarem Vermögen haben. 49 Prozent der Befragten glauben, dass sie jederzeit auf mehr als 20 Prozent ihres angelegten Geldes  Zugriff haben sollten. Ihren selbstgesteckten Vorgaben blieben die Anleger dabei jedoch nicht treu. Denn den Ergebnissen zufolge halten sie mehr Cash vor als sie selbst für nötig halten. Nahezu jeder fünfte Sparer habe sein gesamtes Vermögen täglich frei verfügbar investiert. Doch nur acht Prozent der Befragten halten das auch für notwendig. „Hier ist dringender Handlungsbedarf geboten“, warnt Gay. „Anleger werden ihre Ziele im jetzigen Niedrigzinsumfeld damit sehr wahrscheinlich nicht erreichen.“

    Insgesamt sind die Deutschen nicht auf kurzfristige Anlagen aus. Bei der Altersvorsorge (92 Prozent), beim Sparen für Kinder und Familie (77 Prozent), beim Kauf von Immobilien (77 Prozent) und dem Thema Kapitalanlage (66 Prozent) geben die Befragten einen Anlagehorizont von mehr als vier Jahren an. Nur jeder fünfte Anleger ist hingegen bereit, für die Aussicht auf einen höheren Ertrag auch ein höheres Risiko einzugehen. „Das zeigt, dass Anleger ihre Vermögensplanung langfristiger ausrichten wollen, dies aber offensichtlich nicht tun, da sie immer noch Vorbehalte gegenüber chancenorientierten Geldanlagen haben“, meint Gay. Entsprechend stünden Fondssparpläne immer stärker im Fokus der Anleger, um mit kleinen Schritten den Einstieg in ein strukturiertes Vermögen zu erreichen. 37 Prozent der Befragten können sich einen solchen Sparplan als Ergänzung zu anderen Anlagen vorstellen – fünf Prozentpunkte mehr als im Vorquartal. „Die Deutschen öffnen sich zunehmend dieser Sparform“, erkennt der Union-Geschäftsführer. „Wir haben die Marke von einer Million Fondssparpläne Ende Januar 2015 überschritten.“

    Für die Umfrage, die das Marktforschungsinstitut Forsa im Auftrag von Union Investment durchführte, wurden vom 2. bis 10. Februar 2015 500 Finanzentscheider in privaten Haushalten im Alter von 20 bis 59 Jahren befragt, die mindestens eine Geldanlage besitzen.

    (PD)




    Patrick Daum
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    Patrick Daum ist Dipl.-Politologe mit Schwerpunkt für Europa, Wirtschaft und Recht. Als Redakteur bei €uro-Advisor-Services GmbH ist er zuständig für die Top-Themen auf www.fundresearch.de.
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