Daimler, BMW, Infineon – die Überflieger aus dem DAX – wirklich günstig? - Seite 2
Autobauer auf der Überholspur
Von dem starken Dollar profitieren vor allem die hiesigen Autobauer. So erzielt die Daimler-Tochter Mercedes Pkw knapp 40 Prozent ihres Absatzes in den Regionen USA und China zusammen. Bei dem Premiumhersteller BMW ist der Wert ähnlich hoch, während Volkswagen mehr als 40 Prozent der Verkäufe in den beiden Regionen erwirtschaftet.
Entsprechend haben die Aktien des Trios den Turbo eingeschaltet, zumal die Papiere mit 2016er-KGVs von 8,8 für Volkswagen und jeweils elf für Daimler und BMW zu den günstigsten Werten im DAX gehören. Aussichtsreich ist auch das Papier des Autozulieferers Continental. Der Autohersteller hat für 2015 einen kräftigen Umsatzanstieg von 34,5 Mrd. Euro auf 37,5 Mrd. in Aussicht gestellt. Bei günstiger Währungsentwicklung ist laut Continental allerdings eine Mrd. Euro mehr drin.
Mutige Anleger, die weiter auf offensive bei den Autobauern setzen wollen, können mit einem ETF auf den europäischen Automobilsektor an Kurssteigerungen partizipieren. Im Stoxx 600 Automobile & Parts haben die vier Automobilwerte aus dem DAX das größte Gewicht und machen zusammen rund zweidrittel des Index aus. Der ETF auf diesen Sektor mit der WKN LYX0AN hat eine Gesamtkostenquote von 0,3 Prozent im Jahr.
Wir sind angesichts der Höhenluft jedoch der Ansicht, dass man mit Sicht auf das Jahresende durchaus gut fährt, wenn man die Dividende nutzt und Produkte mit Puffer speziell auf die Autobauer vorzieht. Gleiches gilt für Continental, die sich ebenso wie die Begleiter in Sachen Buchwert weit vom zehnjährigen Mittel entfernt haben. Da hilft auch das KGV alleine nicht, abgesehen von der kurzfristigen Überhitzung.
Weitere Dollar-Profiteure
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Neben den Autobauern kommt der starke Dollar auch Unternehmen wie K+S zugute. Der Düngemittelhersteller hat für 2015 einen deutlichen Anstieg des operativen Gewinns prognostiziert. Der Ausblick basiert auf einem Wechselkurs von 1,15 Dollar je Euro. Laut den Angaben von K+S würde ein um zehn Cent stärkerer Dollar den Gewinn von K+S um 50 Mio. Euro beflügeln. Der Halbleiterhersteller Infineon geht sogar von einem Wechselkurs von 1,20 Dollar je Euro aus. Diese Prognose erscheint derzeit sehr konservativ. Beflügelt wird die Aktie zudem von dem Kauf der US-Firma International Rectifier (IR), die Infineon Mitte Januar abgeschlossen hat. Investoren freuen sich auf den 5. Mai, wenn Infineon bei der Vorlage der Halbjahreszahlen erstmals einen Ausblick abgeben wird, der auch die Zahlen von IR enthält. Beide Aktien sind in diesem Jahr toll gelaufen, korrigierten aber zuletzt etwas. Während K+S die stärkste Aktie im DAX in diesem Jahr ist und Infineon auf Platz acht steht, lohnt es sich, nach Produktalternativen Ausschau zu halten, die einen Sicherheitspuffer gegen fallende Kurse bieten. Die beiden Discounter (K+S: CC0DWB und Infineon: HY6YCD) bieten bis zur Fälligkeit im Dezember 2015 eine maximale Renditechance sowie einen Puffer von rund zehn Prozent.