Wochenausblick
Euro-Erholung belastet DAX - Seite 2
„Unter charttechnischen Gesichtspunkten versprechen die kommenden Handelstage sehr spannend zu werden“, meint Christian Schmidt von der Helaba. Sowohl die Analysetools nach Gann als auch die Fibonacci-Zeitzonen machten deutlich, dass die Gefahr einer weiteren Korrekturbewegung des DAX noch nicht gebannt sei. Vielmehr könne sich der begonnene Impuls nochmals deutlich ausweiten. „Dafür spricht auch die Tatsache, dass der Index unter seiner 55-Tage-Linie sowie unter der ‚Ichimoku-Wolke’ notiert“, erläutert der Charttechniker. Unterstützungen fänden sich bei 11.400, 11.331 und 11.115 Zählern. Ichimoku-Wolken geben einen schnellen Überblick über Trends und das Momentum von Kursbewegungen.
Auch die fundamental argumentierenden Analysten der Helaba sind eher skeptisch: „Den Aktienmärkten hilft die günstige europäische Konjunktur nicht weiter, haben sie doch den größten Teil der Erholung schon abgefeiert“, urteilt Claudia Windt. „Es dürfte ungemütlich werden in den kommenden Wochen – für Aktien, Renten und den US-Dollar.“
Die Berichtssaison in Deutschland befindet sich unterdessen auf einem Höhepunkt: Allein zehn DAX-Konzerne legen in den kommenden Tagen ihre Bücher offen, darunter Adidas, Lufthansa, Infineon, BMW, Siemens und Eon.
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Wichtige Konjunktur- und Wirtschaftsdaten
Montag, 4. Mai
16.00 Uhr. USA: Auftragseingänge der Industrie März. Nach Einschätzung der Helaba wird die Auftragslage der Industrie angesichts des starken Plus bei den Investitionsgütern robust ausfallen. Erwartet wird ein Zuwachs von 2,5 Prozent gegenüber dem Vormonat nach nur 0,2 Prozent im Februar.
Donnerstag, 7. Mai
Großbritannien: Wahlen zum Unterhaus. Die Wahlen in Großbritannien haben diesmal eine besondere Bedeutung für Europa: David Cameron hat nämlich für den Fall des Wahlsiegs der Konservativen für 2017 ein Referendum über die britische EU-Mitgliedschaft angekündigt. „Das Thema Sezession in der EU kann zwischenzeitlich für Irritationen an den Börsen sorgen“, kommentiert Halver. Ein „Brexit“ hätte nach Ansicht der meisten Analysten weitaus größere Auswirkungen auf Europa als ein Grexit.
8.00 Uhr. Deutschland: Auftragseingänge der Industrie März. Zuletzt sind die Auftragseingänge der deutschen Industrie zwei Mal recht deutlich gefallen, wie die Commerzbank erläutert. Für den März prognostizieren die Analysten nun ein Plus von 1,5 Prozent gegenüber dem Vormonat.
Freitag, 8. Mai
14.30 Uhr. USA: Arbeitslosenzahlen April. Die Mehrzahl der Frühindikatoren deutet laut DekaBank eine unverändert solide Entwicklung an. Die Analysten erwarten daher einen wieder stärkeren Beschäftigungsaufbau sowie einen Rückgang der Arbeitslosenquote auf 5,4 Prozent.
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Von Anna-Maria Borse, Deutsche Börse AG
© 4. Mai 2015