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     2686  5 Kommentare Von diesem Typen würde ich nichts kaufen

    Das Land atmet auf, der Bahnstreik geht in die Schlichtung. Dieser Fall betrifft viele allgemeine Weichenstellungen, die entscheidend für die Zukunft der Beziehungen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern sind.

     

    Für mich selbst ist dieser Fall eher bedeutsam in Hinsicht auf die Vergangenheit, und noch weiter, in Hinsicht, wie Wirtschaft überhaupt stattfindet.

     

    Ich erinnere mich noch gut an die ewiggleichen Diskussionen mit meinem Vater, als ich als Jugendlicher lange Haare haben und auch im Beruf keinen Schlips tragen wollte. Das Argument war dabei stets, als so eine Erscheinung würde man mir kein Vertrauen entgegenbringen.

     

    Ich habe das damals brüsk zurechtgewiesen. Warum soll nicht jedermann selbst entscheiden, wie er aussieht?

     

    Wenn ich mir heute den Bahn-Vorstand Ulrich Weber anschaue, weiß ich, dass mein Vater damals Recht gehabt hat. Wenn man jung ist, schnallt man das jedoch nicht. (Und manche anscheinend auch als Ältere nicht.)

     

    Wenn ich heute mir nur die beiden Haupt-Protagonisten des Bahnstreik ansehe, auf der einen Seite den Bahn-Vorstand mit dem langen Fettbrot auf dem Kopf, und auf der anderen Seite den aufrechten GDL-Chef, ist meine Entscheidung bereits gefallen, auf welcher Seite ich stehe.

     

    Von diesem schmierigen Typen von der Bahn würde ich nicht einmal im Imbiss eine Bratwurst kaufen. Ich verstehe nicht, wie die Deutsche Bahn ….., aber die Deutsche Bahn ist mir sowieso weitgehend unbegreiflich.

     


    Bernd Niquet
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    DER NEUNTE BAND VON "JENSEITS DES GELDES" IST ERSCHIENEN: Bernd Niquet, Jenseits des Geldes, 9. Teil, Leipzig 2023, 648 Seiten, 23,50 Euro

    Leseprobe: "Jenseits des Geldes".

    Eigentlich war ich vollkommen sicher, dass jetzt die Zeit dieser ganzen Auseinandersetzungen hinter mir lag. Deswegen hatte ich auch extra meine Mietrechtschutzversicherung gekündigt. Dann habe ich aber doch einmal in die Betriebskostenabrechnung hineingeschaut und musste unwillkürlich rechnen. 29.220 Euro im Jahr 2018 für die Reinigung der Treppen und Flure, das sind 93 Euro pro Haus pro Woche. Ich würde das jeweils in zehn Minuten schaffen, doch selbst wenn die ungelernte Hilfskraft zwanzig Minuten braucht, sind das 279 Euro Stundenlohn, den die Leiharbeitsfirma dafür einfährt. Wer dabei nicht an Sizilien denkt, kann eigentlich nicht mehr voll bei Verstand sein.

    Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt immer noch am letzten grünen Zipfel der Failed Stadt Berlin. Die ersten acht Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen, und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019, 2020, 2021 und 2022.

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    Verfasst von Bernd Niquet
    Von diesem Typen würde ich nichts kaufen Wie man ganz sicher nicht überzeugt

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