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    Jetzt muss es Merkel richten  3551  3 Kommentare Athen wartet auf das letzte „Friss oder stirb“-Angebot

    Die Beteiligten im griechischen Schuldendrama tun auch beim jüngsten Krisengipfel das, was sie am besten können: Sie verhandeln und verhandeln und verhandeln – ohne Ergebnis. Trotzdem soll am Ende ein letztes, ein wirklich allerletztes Ultimatum stehen.

    Alle haben sich zum Krisengipfel in Berlin versammelt. Alle bis auf einen – Alexis Tsipras. Dem griechischen Regierungschef bleibt nur die Zuschauerrolle, während Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident François Hollande den Schuldenstreit zur Chefsache erklären. Zusammen mit EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, EZB-Präsident Mario Draghi und der Chefin des Internationalen Währungsfonds, Christine Lagarde, berieten sie in der Nacht zum Dienstag im Kanzleramt über ein mögliches Kompromissangebot. Ist es dieses Mal wirklich das letzte, das allerletzte Angebot? Das "Handelsblatt" jedenfalls meint, Tsipras werde die Position der Gläubigern nach dem Motto präsentiert bekommen: Friss oder stirb!

    Nach dem Spitzentreffen im Kanzleramt hieß es zunächst lediglich, es werde weiter nach einer Lösung gesucht. Nähere Angaben wurden laut „dpa-AFX“ nicht gemacht. In Athen herrsche deshalb Ratlosigkeit, weil niemand Genaueres über den Inhalt des vermeintlich letzten Angebotes der Gläubiger weiß. „Wir werden sehen, was das für Maßnahmen sind und ob sie zugunsten des Volkes sind oder nicht. Und dann werden wir entscheiden“, zitiert „dpa-AFX“ den Fraktionssprecher der regierenden Syriza-Partei.

    Tsipras offenbar zu Rentenkürzungen bereit

    Laut „Welt“ arbeiteten „alle wie verrückt an einer Lösung“, auch Tsipras. Dieser sei angeblich bereit, sich beim heftig umstrittenen Thema Rente zu bewegen. Dem Bericht zufolge scheine der griechische Regierungschef über Rentenkürzungen und möglicherweise sogar ein höheres Renteneintrittsalter nachzudenken. Bislang galt das als absolutes Tabu. Doch selbst wenn Tsipras den Gläubigern in diesen Punkten nun entgegenkommen möchte, ob er es kann ist eine andere Frage. Denn innerhalb seiner Partei brodelt es, einige Syriza-Mitglieder wollen den Kompromisskurs Tsipras nicht mittragen und warnen vor weiteren Zugeständnissen an die Gläubiger (siehe: Jeder gegen jeden - „Grexit-Duelle“ schüren Gefahr der Staatspleite). Insofern könnte es zur Machtprobe im griechischen Parlament kommen. Das müsste eventuellen Rentenkürzungen nämlich erst einmal zustimmen.

    Sambia-Option statt Grexit

    Für Griechenland hat die Schicksalswoche begonnen (siehe hier). Im Juni muss die griechische Regierung knapp 1,6 Milliarden Euro an den IWF überweisen, die erste Tranche ist bereits am Freitag fällig. Die drohende Staatspleite rückt damit unaufhaltsam näher. Und könnte dennoch abgewendet werden. Möglich macht das ausgerechnet das kleine afrikanische Land Sambia.

    Sambia hat als bisher einziges Land beim IWF den Aufschubs-Joker gezogen und um eine Bündelung der Kreditzahlungen gebeten. Diese „Sambia-Option“ könnte nun auch für Griechenland der rettende Anker sein. IWF-Sprecher Bill Murray erklärte, Athen könne die Juni-Zahlungen bündeln und Ende des Monats auf einen Schlag überweisen. Wie die „Welt“ berichtet, müsste Athen dem IWF lediglich eine kurze Notiz senden. Dieser würde dem Antrag umgehend zustimmen. Die griechische Regierung könnte das „Endspiel“ um die drohende Staatspleite auf diese Weise um mindestens vier weitere Schicksalswochen und etliche weitere Krisengipfel verlängern.





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