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    Geduldsfaden reißt  4122  2 Kommentare Frustrierter Juncker redet Tacheles mit Tsipras - Lieber Alexis, Grexit kein No-Go!

    EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hatte zuletzt unter anderem mit verschmitzten Einlagen die oftmals steife Politikbühne erheitert. So zum Beispiel bei der Begrüßung der Regierungschefs auf dem EU-Gipfel in Riga (einen Zusammenschnitt gibt’s hier) oder bei der Begrüßung des ungarischen Regierungschefs mit „Hallo Diktator“ samt angedeuteter Ohrfeige. Da muss schon einiges passieren, bis Juncker der Kragen platzt.

    Doch Juncker ist frustriert. Grund seien die anhaltend schwierigen Verhandlungen mit Griechenlands Premierminister Alexis Tsipras. Vor zwei Wochen ist dem Luxemburger zuerst der Kragen geplatzt, als Tsipras mal wieder eine neue Reformliste präsentierte. Eine Liste, die den Gläubigern zufolge eher einen Schritt zurück als nach vorn machte. "So geht man innerhalb der EU nicht miteinander um", soll Juncker danach gesagt haben. "Ich habe kein persönliches Problem mit Alexis Tsipras. Im Gegenteil, er war mein Freund, er ist mein Freund. Aber um eine Freundschaft aufrecht zu erhalten, muss man ein paar Mindestregeln einhalten,“ zitiert ihn tagesschau.de.

    Juncker: „Ich verstehe Tsipras nicht!“

    Nach einer kurzen Pause, redeten beide Freunde jedoch wieder miteinander. Und nun das: „Ich verstehe Tsipras nicht“, ließ Juncker aktuell vermelden. Ja, mit der Freundschaft ist das so eine Sache... „Das Vertrauen, das ich in ihn gesetzt habe, ist nicht immer ebenbürtig erwidert worden.“ Statt über die Kommission zu schimpfen, solle Tsipras in Griechenland erzählen, dass die Kommission ihm für die Jahre 2015 bis 2020 ein Investitionsprogramm in Höhe von 35 Milliarden Euro in Aussicht gestellt habe, schreibt das Nachrichten-Magazin „Der Spiegel“ in einer Vorabmeldung. „Wäre ich griechischer Ministerpräsident, würde ich es als Erfolg verkaufen“, wird Juncker zitiert, aber „ich höre davon nichts.“

    Grexit-Planspiele laufen

    Hinter verschlossenen Türen laufen die Planspiele für einen Grexit - dem Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone. Offiziell will keiner so richtig das Wort in den Mund nehmen. Ein Gipfel jagt den nächsten. Am Montag soll ein Sondertreffen der Staats- und Regierungschefs der Euroländer Bewegung in die festgefahrenen Verhandlungen bringen. Dazwischen liegt ein Wochenende. Nach Meinung von ifo-Chef Hans-Werner Sinn genug Zeit für Griechenland aus dem Euro aus- und in die Drachme einzusteigen. Wie er sich das vorstellt, lesen Sie hier.

    Juncker redet Tacheles - Grexit kein No-Go

    Zurück zu Juncker, dem gar nicht mehr gut gelaunten. Die Fronten sind verhärtet, die Gräben scheinen tiefer. Und für Juncker scheint das Wort Grexit längst kein Fremdwort mehr zu sein. Gegenüber dem „Spiegel“ kritisiert er, man habe offensichtlich in Athen seine Bemühungen um einen Kompromiss missverstanden: „Nach dem Motto: Es gibt da jemanden in Europa, der am Ende ein Kaninchen aus dem Hut zaubern kann. Das ist aber nicht der Fall. Ich habe Herrn Tsipras mehrfach gewarnt, er solle sich nicht darauf verlassen, dass ich ein Scheitern der Gespräche auf jeden Fall verhindern kann.“ Deutliche Worte in Richtung Griechenland. Und manchmal muss man auch mit einem Freund Tacheles reden.





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    Geduldsfaden reißt Frustrierter Juncker redet Tacheles mit Tsipras - Lieber Alexis, Grexit kein No-Go! EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hatte zuletzt unter anderem mit verschmitzten Einlagen die oftmals steife Politikbühne erheitert. Doch Juncker ist frustriert und Alexis Tsipras scheint seinen letzten Freund in der EU-Kommission zu verlieren.

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