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    Grüner Fisher  295  0 Kommentare "Griechische Pleite mit Kalkül"

    2. Juli 2015. FRANKFURT (Grüner Fischer). Man mag es kaum noch hören. Als erstes Industrieland kann Griechenland seinen Zahlungsverpflichtungen gegenüber dem IWF nicht nachkommen. Der verzweifelte Kampf um Zeit und Geld ist jedoch noch nicht zu Ende: Die griechische Regierung um Alexis Tsipras hangelt sich von einem rettenden Strohhalm zum nächsten. Stundung der Kredite, Referendum, neue Kompromissvorschläge, neue Deadlines. Das Unvermeidliche wird bis zur letzten Sekunde hinausgezögert.

    Hohe Arbeitslosigkeit, erdrückende Staatsschulden, eine extrem schwache Wirtschaftslage und unzählige wirkungslose Reformen – Griechenland taumelt diesem Abgrund schon seit Jahren entgegen. Ohne wirkliche strukturelle Verbesserungen bleibt der Kampf gegen die Pleite nur ein Spiel auf Zeit. Diese „strukturelle Rettung“ wird wohl auch im Juli 2015 nicht kommen. Endzeitstimmung macht sich breit. Griechische Banken und Börsen schließen vorübergehend die Pforten, Kapitalverkehrskontrollen werden eingeführt, es bilden sich lange Schlangen vor Apotheken und Supermärkten. Eine Gesellschaft in Aufruhr! Szenen, die man in einem europäischen Industrieland nach der Euro-Einführung ganz bestimmt niemals sehen wollte. Die Ursachen dafür sind vielschichtig.

    Grundlegende Konstruktionsfehler

    Die Gemeinschaftswährung sollte Europa letztendlich einigen, die unterschiedlichen Volkswirtschaften angleichen und den Weg zu großer wirtschaftlicher Stärke ebnen. Eine Illusion, die sich bereits durch die Geschehnisse der vergangenen Jahre zusehends aufgelöst hat. Euro-Krise, politische Uneinigkeit und ein unüberbrückbares wirtschaftliches Gefälle zwischen den einzelnen Mitgliedsstaaten – die offensichtlichen Konstruktionsfehler des Euro offenbarten sich recht schnell und geradezu zwangsläufig. Wenn der Ausgleichmechanismus über flexible Wechselkurse fehlt, kann nur noch über abweichende Zinssätze der jeweiligen Staatsanleihen zwischen den einzelnen Euro-Ländern differenziert werden.

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