Chef von US-Telekomregulierer will Kauf von DirecTV durch AT&T erlauben
WASHINGTON/NEW YORK (dpa-AFX) - Der milliardenschwere Kauf des US-Satelliten-TV-Anbieters DirecTV durch den Telekomriesen AT&T scheint den nötigen Segen der Wettbewerbshüter zu bekommen. Wie der Chef des US-Telekomregulierers FCC, Tom Wheeler, am späten Dienstagabend (Ortszeit) mitteilte, empfiehlt er eine Zustimmung zu der rund 48 Milliarden US-Dollar (43,8 Mrd Euro) teuren Übernahme unter Auflagen. Das US-Justizministerium teilte daraufhin mit, keine Einwände gegen den Zusammenschluss zu haben. Die Chancen, dass das entscheidende FCC-Gremium das Geschäft jetzt abnickt, stehen gut - Wheeler hat den Vorsitz in der Runde.
Das Ministerium hatte schon zuvor angedeutet, dass es die Fusion durchwinken wolle. AT&T zeigte sich von der Empfehlung Wheelers und dem Statement des Justizministeriums erfreut. Man hoffe, dass auch die anderen Mitglieder des FCC-Gremiums in Kürze zustimmten. Kurz danach erwartet das Management den Abschluss des Deals.
Der von US-Präsident Barack Obama in die Behörde berufene Wheeler war zuvor Manager bei verschiedenen Telekom- und Kabelanbietern. Er will dem Deal nur unter bestimmten Bedingungen erlauben, die den Wettbewerb vor allem bei Internet-Breitbandverbindungen ankurbeln sollen. Dazu soll AT&T vor allem schnelle Glasfaserkabel ausbauen. Außerdem soll sichergestellt werden, dass Videostreaming-Angebote über das Internet wie etwa von Netflix nicht behindert werden. Diese Anbieter hatten das Fusionsvorhaben kritisiert.
AT&T ist auf dem US-Telekommarkt die Nummer eins und würde mit dem Kauf von DirecTV vor dem Rivalen Comcast auch zum landesweit größten Pay-TV-Anbieter. Insgesamt geht es um 33 Millionen zusätzliche TV-Abonnenten in Nord-, Süd und Mittelamerika. Die Pläne zum Kauf hatte AT&T-Chef Randall Stephenson im Mai 2014 bekanntgegeben. AT&T machte 2014 rund 132 Milliarden Dollar Umsatz und 6,2 Milliarden Dollar Gewinn.
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Ein großer Zusammenschluss unter den US-Kabelriesen Comcast und Time Warner Cable (TWC) war zuletzt am Widerstand der Regulierer gescheitert. Danach griff der kleinere Anbieter Charter Communicationsations bei TWC zu. Auch dieser Kauf braucht allerdings noch die Zustimmung der Behörden./men/fri/fbr