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     1664  0 Kommentare „Gold – es glänzt wieder!“

    Rohstoffe_Gold_1Der Goldpreis ist auf ein Vier-Monats-Hoch gestiegen. Das Edelmetall hat gleich von zwei Seiten Rückenwind. Bemerkenswert ist zudem die Entwicklung am Silbermarkt, wo die Nachfrage nach Münzen auf Rekordwerte nach oben schießt. Edelmetall-Fans warten gespannt auf die EZB-Sitzung am kommenden Donnerstag.

    Der Goldpreis steht vor dem Ausbruch nach oben: Nachdem er die 100-Tage-Linie bei 1.142 Dollar je Unze nach oben durchbrochen hatte, notiert er nun in der Nähe der 200-Tage-Linie bei rund 1.176 Dollar. Wenn sie nachhaltig überwunden ist, könnte sich der Aufwärtstrend beschleunigen. Grund für die Rally sind die anhaltend schlechten Konjunkturdaten aus China, ebenso wie aus den USA oder der Euro-Zone. Damit werden Zinserhöhungen in den USA immer unwahrscheinlicher. So war die Inflation in China zuletzt etwas stärker zurückgegangen als erwartet. Entsprechend dürfte das Land die Geldpolitik noch weiter lockern, um den Renminbi weiter abzuwerten, was den weltweiten Währungskrieg verschärfen würde.

    In Deutschland enttäuschten die Daten zu den Industrieaufträgen und den Exporten. Zudem senkte der Internationale Währungsfonds die Prognose für das Wachstum der Weltwirtschaft. Zudem lagen in den USA die Arbeitsmarktdaten weit unter den Erwartungen. Bei den Investoren setzt sich daher zunehmend die Überzeugung durch, dass die US-Notenbank intensiv darüber nachdenken dürfte, ein neues QE-Gelddruckprogramm zu starten. Diese Perspektive schwächt den Dollar und drückt die US-Zinsen nach unten. Damit bekommt der Goldpreis von zwei Seiten Rückenwind: Investoren schützen sich gegen den Rückgang des Greenbacks durch Goldkäufe. Mit sinkenden Zinsen wird das Edelmetall attraktiver.

    Gold hat saisonalen Rückenwind

    goldbarren13„Gold – Es glänzt wieder!“, schreibt Manfred Hübner, Geschäftsführer der Beratungsfirma sentix, die sich darauf spezialisiert hat, in Echtzeit Auskunft zum Anlegerverhalten und zur Anlegerpsychologie zu liefern. „Die aktuellen sentix-Daten zeigen, dass die Investoren Gold als attraktive „Währung“ wiederentdecken“, so der Finanzprofi. „Der aktuelle sentix Strategische Bias für Gold, welcher die Grundüberzeugung der Anleger für Gold auf Sechsmonatssicht misst, setzt seinen kräftigen Anstieg fort. … Der Indikator zeigt Vorlaufeigenschaft an Preiswendepunkten, wie zuletzt 2013 und 2014, da sich zuerst die Grundüberzeugung der Anleger ändert, bevor Goldpositionen aufgebaut werden, was wiederum die Preise beeinflusst. Aus diesem Grund impliziert eine Verbesserung des sentix Strategischen Bias ein positives Preissignal.“

    Der kräftige Stimmungsumschwung für das Edelmetall spiegelt sich auch am Derivate-Markt klar wider. Zuletzt haben die Spekulanten in der Handelswoche, die am 13. Oktober endete, die Zahl ihrer Futures und Optionen auf steigende Kurse um 12.333 aufgestockt, während jene auf fallende Kurse um horrende 20.392 abgebaut worden sind. Damit setzen die Spekulanten nun mit netto 82.546 Futures und Optionen auf steigende Kurse. „Dieses neuerwachte Anlegerinteresse hat zusätzlich im November/Dezember saisonal Rückenwind. Daher sind wir der Auffassung, dass ein nachhaltiges Überwinden der Widerstandszone um 1.170 Dollar je Unze charttechnisch grünes Licht für die Bullen gibt“, schreibt Hübner.

    Rekordkäufe von Silbermünzen

    Rohstoffe_Silber_5Deutlich stärker als Gold ist der Silberpreis seit Anfang Oktober auf dem Weg nach oben. Anleger hatten in den vergangenen Monaten die sehr niedrigen Preise genutzt, um kräftig Silbermünzen zu kaufen. Entsprechend müssen die Münzprägeanstalten in den USA, Kanada, Australien und Großbritannien gleichzeitig den Verkauf von Silbermünzen rationieren. „Das ist ein noch nie dagewesenes, industrieweites Phänomen“, schreibt der Branchenverband „The „Silver Institute.“ In etlichen Fällen belaufen sich die Lieferzeiten auf drei bis vier Wochen. Laut den Daten von GFMS Thomson Reuters war der weltweite Absatz von Silbermünzen im dritten Quartal auf den Rekordwert von 32,9 Mio. Unzen gestiegen. „Das war ein Anstieg um 74 Prozent gegenüber dem Vorquartal und um 95 Prozent gegenüber dem Vorjahr“, betonte der Branchenverband.

    Der Aufwärtstrend beim Goldpreis dürfte weitergehen, zumal wenn die Investoren wegen anhaltend schwacher US-Konjunkturdaten und möglichen Turbulenzen am Aktienmarkt Geld in Edelmetalle umschichten sollten. In dem Umfeld dürfte der Silberpreis sogar noch stärker steigen als der von Gold.

    Edelmetall-Fans können sich entspannt zurücklehnen und der EZB-Sitzung am kommenden Donnerstag gelassen entgegenschauen. Einen Wirtschaftskalender mit wichtigen Konjunkturdaten, die den Goldpreis deutlich beeinflussen dürften, finden Sie hier.




    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    „Gold – es glänzt wieder!“ Der Goldpreis ist auf ein Vier-Monats-Hoch gestiegen. Das Edelmetall hat gleich von zwei Seiten Rückenwind. Bemerkenswert ist zudem die Entwicklung am Silbermarkt, wo die Nachfrage nach Münzen auf Rekordwerte nach oben schießt. Edelmetall-Fans …

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