Aktien New York
Konjunkturdaten und Zinssorgen belasten
NEW YORK (dpa-AFX) - An der New Yorker Wall Street ist es am Freitag weiter abwärts gegangen. Die zum Teil stark und zum Teil etwas schwächer ausgefallenen US-Konjunkturdaten sorgten für Unsicherheit, da zunehmend mit einer Leitzinsanhebung im Dezember gerechnet wird.
Der Dow Jones Industrial gab den dritten Tag in Folge nach und büßte rund zwei Stunden vor Handelsschluss 0,86 Prozent auf 17 297,75 Punkte ein. Auf Wochensicht ergäbe sich damit ein Minus von mehr als 3 Prozent. Der breit gefasste S&P 500 sank am Freitag um 0,75 Prozent auf 2030,61 Punkte und der technologielastige Index Nasdaq 100 gab um 1,27 Prozent auf 4530,83 Punkte nach.
Zum Börsenstart mussten die Anleger zunächst die im Oktober schwächer als erwartet gestiegenen US-Einzelhandelsumsätze und die überraschend gesunkenen Erzeugerpreise verarbeiten. Vor dem Hintergrund einer sich abzeichnenden ersten Zinsanhebung seit fast 10 Jahren mache die ungleichmäßig verlaufende Wirtschaftserholung Sorgen, hieß es am Markt.
Diese Unsicherheit wurde noch verstärkt durch die November-Daten der Universität Michigan zum Verbrauchervertrauen, die überraschend stark ausgefallen waren. Laut Analyst Ulrich Wortberg von der Helaba ist die Stimmung unter den Konsumenten robust, auch wenn der Index noch unterhalb der Niveaus der ersten Jahreshälfte liege. "Das Michigan-Sentiment steht einer Zinserhöhung im Dezember nicht entgegen, denn es lässt auf stabile Konsumausgaben schließen", kommentierte er. Steigende Zinsen relativieren die Attraktivität von Aktien im Vergleich zu festverzinslichen Wertpapieren wie etwa Anleihen.
Im Fokus standen unter den Einzelwerten im Leitindex Dow die Aktien von Cisco , die 6,40 Prozent einbüßten. Der Netzwerkriese hatte die Anleger mit einem trüben Geschäftsausblick enttäuscht. "Cisco dürfte sich mit dem Wandel zu einem auf Software ausgerichteten Netzwerkunternehmen schwer tun", kommentierte Analyst Adnaan Ahmad von der Berenberg Bank. Und selbst wenn es gelänge, gehe dies mittelfristig zu Lasten des Umsatzes und der Margen, schrieb er.
Im Nasdaq-Auswahlindex zogen Mylan als Spitzenwert mit plus 12,11 Prozent die Aufmerksamkeit auf sich. Der Pharmakonzern war mit seinem Angebot an die Aktionäre des irischen Konkurrenten Perrigo abgeblitzt. Nur rund 40 Prozent der Aktien wurden den Amerikanern angedient. Die an der Nyse notierten Perrigo-Papiere büßten 6,69 Prozent ein.
An zweiter Stelle im Nasdaq 100 folgten die Anteilsscheine von Illumina mit plus 7,44 Prozent. Sie profitierten davon, dass sie am 18. November in den marktbreiten S&P 500 aufsteigen werden. Dort werden sie den von Merck KGaA übernommenen Laborausrüster Sigma-Aldrich ersetzen.
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