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    Marktkommentar  4327  0 Kommentare Oberbanscheidt & Cie.: Die Trüffelsucher

    In Kleve lässt man sich von modischen Trends der Finanzmetropolen nicht beeindrucken. Für Oberbanscheidt & Cie. zählt vor allem der Erhalt des anvertrauten Kapitals. Die Erzielung angemessener Renditen kommt erst an zweiter Stelle, wird aber keineswegs vernachlässigt.

    Um ihren Ansprüchen zu genügen, setzen die Rheinländer auf bodenständige Strategien und transparente Anlageinstrumente. "Wir meiden beispielsweise strukturierte Finanzprodukte und offene Immobilienfonds", erläutert Vermögensverwalter André Koppers, der wie seine Kollegen einst für die Deutsche Bank arbeitete. Derivate werden ausschließlich zu Absicherungszwecken eingesetzt. Erscheinen exotische Marktsegmente in Übersee aussichtsreich, kommt ausnahmsweise auch einmal ein Zielfonds zum Einsatz.

    Im Vordergrund stehen somit die klassischen Direktinvestments Aktien, Renten und Kasse. Bei der Zusammenstellung der Portfolios leisten Manager Maßarbeit: "In der Vermögensverwaltung wird jedes Kundendepot individuell zusammengestellt. Auch die passgenaue Ergänzung bestehender Depots ist möglich", unterstreicht Vermögensberater Marco Jansen.

    Kollege Computer hat bei Oberbanscheidt & Cie. nichts zu sagen: "Wir setzen bei unseren Anlageentscheidungen ausschließlich auf den Faktor Mensch", betont André Koppers.

    Ihre grundlegende Marschrichtung legen die Vermögensberater um Firmengründer Hans-Josef Oberbanscheidt in wöchentlichen Sitzungen fest. Anlagescheidungen fußen auf einem Bottom-up-Ansatz - die Kennzahlen jedes einzelnen infrage kommenden Investments müssen überzeugen. Im Aktienbereich setzen die Manager dabei zum einen auf substanz- und dividendenstarke Value-Titel. Klassische Wachstumsaktien wie zum Beispiel Apple finden aber ebenfalls Berücksichtigung.

    Faible für Aktien

    Auch grundsätzlich raten die Klever Vermögensverwalter zu einer hohen Gewichtung von Dividendentiteln. "Wer auf Aktien verzichtet, verschenkt eindeutig Rendite", unterstreicht André Koppers den Standpunkt des Hauses.

    Im durchschnittlichen individuellen Kundendepot halten sich Aktien und Renten die Waage. Im Mischfonds Oberbanscheidt Global Flexibel UI betrug die Aktienquote zuletzt sogar rund 65 Prozent. "Das Niedrigzinsumfeld und der Aufschwung in Nordamerika sollten den Aktienmärkten weiterhin Halt geben", so Koppers.

    Aktuell beunruhigten die hohen Volatilitäten in Europa. Deutsche Aktien haben die Vermögensverwalter daher reduziert. Zu den größten Positionen zählte die dividendenstarke Allianz-Aktie. Aber auch sie befindet sich aktuell nicht unter den zehn am höchsten im Fonds gewichteten Einzeltiteln. Oberbanscheidt und Cie. bevorzugte stattdessen nordamerikanische Aktien, die zum Stichtag rund ein Drittel des Portfolios ausmachten.

    "US-Titel sind zwar nicht mehr billig. Wegen des starken Dollars und der besseren Konjunkturentwicklung favorisieren wir Wall-Street-Aktien momentan trotzdem", so Marco Jansen.

    Einige Tage später kann jedoch alles wieder anders aussehen. Denn die Vermögensmanager verstehen sich durchaus aufs taktische Investieren. "Kerninvestments wie den Klassiker Nestlé halten wir langfristig. Dreht jedoch in einer Region oder in einem Marktsegment der Wind, trennen wir uns bisweilen sehr schnell von den dazugehörigen Wertpapieren", betont Koppers.

    Flexible Gewichtungen

    In der ersten Jahreshälfte 2014 profitierte der Oberbanscheidt Global Flexibel UI stark vom haussierenden Energiesektor. "Diese Titel haben wir rechtzeitig wieder abgestoßen, bevor der Ölpreis abstürzte", erläutert Koppers. Auch mit dem norwegischen Lachszüchter Cermaq landeten die Portfoliomanager einen Volltreffer. Das Unternehmen wurde nach einem Bieterwettstreit vom japanischen MitsubishiKonglomerat übernommen.

    Im Rentenbereich bevorzugt der Fonds Unternehmensanleihen. Sie machten zuletzt etwa zwei Drittel des Bondvolumes von rund 20 Prozent auf. Unter den größ- ten Positionen finden sich viele deutsche Namen wie Thyssen-Krupp oder TAG Immobilien. Flexibel gehandhabt wird zudem die Gewichtung der Anlageklassen. Aktien, Renten oder Cash - der Fonds darf die entsprechenden Anteile im Extremfall zwischen null und 100 Prozent variieren.

    In der Praxis schöpfen die Manager diese Freiheiten nicht vollständig aus. Anleger dürfen sich bei Oberbanscheidt & Cie. jedoch gut aufgehoben fühlen, wenn es an den Kapitalmärkten wieder einmal turbulent zugehen sollte.

    Carsten Behrens, Das Investment




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    Marktkommentar Oberbanscheidt & Cie.: Die Trüffelsucher Mischt man gekonnt hochwertige Ingredienzen im richtigen Verhältnis, entsteht ein anhaltendes Genusserlebnis - in der Confiserie ebenso wie in Vermögensangelegenheiten, wie Oberbanscheidt & Cie. beweisen