PORSCHE - was sonst?

Ist die Porsche-Aktie ein Kauf?

Die Porsche Automobil Holding SE ist der Hauptaktionär von Volkswagen und damit unter Arbitragegesichtspunkten immer einen Blick wert. Doch darauf möchte ich angesichts der unsicheren Entwicklung bei Volkswagen, Stichwort Dieselgate, diesmal nicht schauen, sondern auf die in meinen Augen erstaunliche Ertragslage der Holding. Diese stellt für das laufende Jahr einen Gewinn nach Steuern von 0.8 bis 1.8 Mrd. Euro in Aussicht. Auf den aktuellen Börsenwert ausschließlich in Bezug auf die notierten Vorzüge von 7.7 Mrd. Euro entspricht das einer Spanne vom 6 bis 10fachen Gewinn. Auf Basis des gesamten Grundkapitals erhöhen sich die Werte entsprechend. Natürlich alles immer unter dem Vorbehalt der Ergebnisse bei VW, die ja für die Porsche Automobil Holding sehr wichtig sind. Doch selbst wenn es "nur" 0.8 Mrd. Euro werden sollten, wäre Porsche damit alles andere als teuer. Klassische Long-Only-Fonds dürfte Porsche jedoch aufgrund der Lage bei VW eher meiden, so dass von dieser Seite mit wenig Unterstützung für den Kurs zu rechnen ist.

Vom Kapital sind lediglich die Vorzugsaktien zu 50 % börsennotiert. Die Titel notieren mit 50.70 Euro nahe dem 52-Wochentief, das 52-Wochenhoch lag bei 94.56 Euro. In den vergangenen 3, 5 und 10 Jahren bracht das Papier negative Renditen zwischen 11 und 14 %. Beide Daten sind also für sich genommen kein Kaufargument. Für die Titel sprechen das sehr negative Sentiment und die unsichere Lage beim Hauptasset VW – wenn der eigene Investmentstyle Investieren als Contrahian vorsieht. Nur dann und mit einer gehörigen Portion Mut sind die Papiere damit mehr als einen Zock wert. Bis Ende Q1 2016 dürfte bei VW das Gröbste bekannt und kursmässig verarbeitet sein, so dass es dann bei Porsche ganz schnell losgehen kann. Wie immer bei solchen Trades schützt ein sinnvoller Stopp-Loss vor größeren Schäden im Depot.

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