Biometrische Authentifizierungsverfahren
Nach einer Studie von Datamonitor aus dem Jahre 1999 soll der weltweite Bedarf an Sicherheitslösungen im IT-Bereich mit einer CAGR von 28% von 2,3 Mrd. US-Dollar im Jahre 1998 auf 8 Mrd. US-Dollar
im Jahre 2003 steigen.
Die sich gemäß EITO-Angaben bis 2002 auf mehr als 300 Mio. verdoppelnde Anzahl der Internet-Nutzer erfordert zuverlässige Authentifizierung. Dies gilt sowohl für unternehmensweite Netze, wie erst
recht für eCommerce, eBanking und den Bereich der Mobiltelephonie.
Allein für Europa wird ein eCommerce-Wachstum auf 64 Mrd. US-Dollar im Jahr 2001 prognostiziert. 1998 hatte es bei 1,1 Mrd. US-Dollar gelegen, nach 100 Mio. US-Dollar 1997.
Andere Untersuchungen kommen auf ein Gesamtmarktvolumen im elektronischen Handel für 2001 von weltweit 100 Mrd. US-Dollar. In 1997 waren es 2,6 Mrd. USD gewesen. In den USA wurden 1998 von den
insgesamt 2,7 Billionen US-Dollar Einzelhandelsumsatz lediglich erst 8 Mrd. über dieses Segment abgewickelt. Dies zeigt das Potential, das der eCommerce noch vor sich hat, auch wenn Erwartungen
unsinnig sind, die schon das Ende des traditionellen Einzelhandels vorhersagen.
Die Steigerungsraten sind -egal von welchem Betrachtungswinkel aus- immens. Entscheidend für die weiter steigende Akzeptanz des e-Commerce, wie auch des Internet-Bereichs insgesamt ist jedoch neben
schnellerem Zugriff und leichterer Bedienbarkeit vor allem der wichtige Aspekt Sicherheit.
Die bisher üblichen Methoden der Autorisierung mittels PIN/TAN sind umständlich, fehlerträchtig und nicht sehr sicher (Diebstahl). Auch der isolierte Einsatz von Smartcards ist da nicht prizipiell
besser.
Zunehmend kommen daher die biometrischen Verfahren ins Spiel. Ihnen allen gemeinsam ist die Authentifizierung anhand einzigartiger persönlicher und personengebundener Merkmale des Individuums, das
sein Autorisierungsmerkmal im wahrsten Sinne des Wortes mit sich herum trägt.
Das bekannteste und zugleich älteste Verfahren ist die Verifikation über den Fingerabdruck. Hier sind von verschiedener Seite aus mittlerweile sehr zuverlässig arbeitende Verfahren entwickelt
worden, die die charakteristischen Merkmale eines Fingerabdrucks in einem Datensatz von 1 bis 2 KByte abbilden.
Mittlerweile nutzt man auch die Linien und die Form der ganzen Hand zur Identifizierung.
Andere Verfahren stellen auf das persönlich einzigartige Frequenzgemisch der Stimme ab. Weiter gibt es mehrere Ansätze, die Gesichtsform zu nutzen. Auch die Iris des Auges liefert nahezu singuläre
Muster, die zur Identifizierung geeignet sind.
Vom Fingerabdruck abgesehen, sind viele dieser Verfahren noch in einem frühen Stadium der Entwicklung.
Nachteilig ist die insbesondere in Europa im Gegensatz zu Fernost und Japan geringe Akzeptanz etwa von Fingerlinien-Kontrollen. Weiterer Nachteil sind die im Vergleich zu Clip-/Chip-/Smart-Karten
selbst bei entwickelter Technologie höheren Kosten. Dies wird wohl dazu führen, daß biometrische Verfahren noch ein Zeitlang ihre Nische dort haben werden, wo erhöhte Sicherheitsanforderungen zu
erfüllen sind.
Bei den biometrischen Verfahren liegt die Kontrolle von Fingerlinien mit etwa 35% und die der Handlinien mit 30% gegenwärtig vor der Stimmanalyse mit etwa 22%. Der Rest entfällt auf
Gesichtserkennung und andere Verfahren.
Oft werden bei biometrischen Verfahren optische Systeme (Bilderkennung mittels Kamera) eingesetzt.
In der Vergangenheit waren zahlreiche Einzelaktivitäten mit Pilotcharkter bekannt geworden:
So hat Cherry/Keytronic einen Fingerprintleser in die Tastatur integriert. Compaq arbeitet an einem externen Fingerabdruckleser, DCS, wie auch Egus setzen auf eine Kombinationslösung aus Gesicht,
Stimme und Lippenbewegung, bzw. Irismuster-Erkennung. Deister geht auf die Kombination Fingerabdruck und Chipkarte. Hesy arbeitet an einer Handschrifterkennung. NCR favorisierte eine Zeitlang die
Iriserkennung. Interflex arbeitet in der Zutrittskontrolle mit Gesichtserkennung und Chipkarte. Die Zutrittsterminals von PCS basieren auf Fingerprinterkennung einerseits, Gesicht/Lippenbewegung
und Stimme andererseits.
Siemens orientiert seine Produkte um den eigenen Fingertip-Sensor. Dieser Sensor beruht auf 64000 Einzelelementen und vergleicht den aktuellen Fingerprint mit auf einer Smartcard gespeicherten
Daten. Auch aus dem Bereich von Rheinmetall sind Aktivitäten hinsichtlich des Einsatzes biometrischer Verfahren in der Zugangskontrolle bekannt geworden.
Noch befinden sich die biometrischen Verfahren in einem frühen Stadium ihres Einsatzes bei der Authorisierungsprüfung im IT-Bereich und beim eCommerce. Ohne Zweifel werden sie aber wachsende
Bedeutung erlangen.
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