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     364  0 Kommentare Met@box AG - Mega-Geschäft im Norden

    Die Met@box International AG, Tochter von Met@box AG (MBX), Hildesheim, hat einen Letter of Intend mit Inter-Nordic (Odense, Dänemark) unterzeichnet. Wie heute ad hoc berichtet sollen über eine Laufzeit von zunächst zwei Jahren über 1,8 Mio. Set-Top-Boxen von met@box exklusiv geliefert werden. Liefereinsatz ist für das Q2/2001 vorgesehen.

    Vertragspartner ist Inter-Nordic, ein Zusammenschluss von Investoren aus Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland und Island. Im einzelnen eine Grossbank, ein TK-Unternehmen, ein Medienunternehmen und ein Online-Shop beteiligt. Ziel ist eine gemeinsame skandinavische eCommerce-Plattform auf Basis der von Met@box angebotenen InteractiveTV-Systeme zu schaffen.

    Met@box wird die Option eingeräumt, sich an der zukünftigen Plattform-Betreibergesellschaft zu beteiligen. Dies dürfte im Rahmen der Geschäftsverlagerung in Richtung Content bedeutsam sein.

    Tage zuvor hatten Gerüchte wissen wollen, dass die Ziele von Metabox revidiert würden. Dem trat Vorstandsvorsitzender Stefan Domeyer am 26. Juni nach Börsenschluss in einem VWD-Bericht entgegen: Das Unternehmen erwarte für das Geschäftsjahr 2000 unverändert einen Umsatz von 200 Mio. DM, sowie einen Gewinn von 14 Mio. DM.

    Er fügte wörtlich hinzu: "Wir beginnen im dritten Quartal mit der Auslieferung unseres 500 Mio. DM Auftrages und realisieren damit sprunghafte Umsatz- und Ergebniszuwächse gegenüber dem Vorjahr."

    Allein dieser Großauftrag läßt den Umsatz in laufenden Jahr verdoppeln. Im nächsten Geschäftsjahr wird er ebenfalls 100% über den ursprünglichen Planungen liegen.

    Die Unternehmensplanungen aus April sehen gerundet so aus (1999_2000e_2001e):

    Umsatz (Mio. Euro): 20_100_300
    Gewinn je Aktie (Euro): -1,15_2,50_5,20
    KGV (Kurs 84): ./._33_16

    Die Berenberg Bank hatte Ende Mai die Aktie erneut zum Kauf emfohlen. Grund war das positive erste Quartal, Auslandsaufträge aus Spanien und aus einem unbenannten Land in Höhe von über 250 Mio. Euro, sowie die Eröffnung eigener Auslandsniederlassungen (zuletzt USA).

    Sie hatte in ihrer Erststudie Metabox auf dem Weg zum Weltmarktführer gesehen, dessen Ziel mit dem 2. Auftrag in der Größenordnung des jüngst gemeldeten (500.000 Set-Top-Boxen) schon erreicht würde.

    Nun, ein LoI (heutige ad hoc) ist zwar noch kein Auftrag - dafür ist das Volumen aber auch mehr als dreimal so hoch....

    Das Institut erwähnt die besondere Phantasie, die sich daraus ergibt, dass das Unternehmen mit der zunehmenden Durchdringung des Marktes mit seinen Hardware-Produkten immer stärker in das margenstarke Kontentgeschäft hineinwachsen würde. Schon 2002 sollen deutliche Umsatzzuwächse im Contentgeschäft eintreten.

    Mit Hilfe des DCF-Modells kam die Berenbank mit recht konservativen Annahmen (langfristige Wachstumsrate 4%) seinerzeit auf einen fairen Wert je Aktie von 88 Euro. U.a. daraus wurde das Kursziel 93 Euro abgeleitet.

    Williams de Broe sieht den Wert der Metabox-Aktie in der Studie vom 31.5.00 zwischen 130 und 160 Euro, mit einem Kursziel für das Jahresende bei 140 Euro. Hierzu wird ebenfalls die DCF-Methode gewählt, allerdings mit höheren Ansätzen für das durchschnittliche Wachstum in der Phase 2 des Modells (12%). In Phase 3 wird von 3% Wachstum ausgegangen.

    Bleibt die Frage nach der Ursache des jüngsten Kurseinbruchs, der auch in engem zeitlichem Zusammenhang mit der Neuberufung von Aufsichtsräten stand.

    An der Ankündigung eines Splits von 1:5, der auf der HV am 26. Juli beschlossen werden soll, kann es ja wohl nicht gelegen haben.

    Am 26. Juni wechselten urplötzlich nach vorangegangen umsatzschwachen Tagen 65.000 an FSE den Besitzer. Der Kurs brach von 84,20 auf 72,50 Euro ein. Am Tag darauf wurden fast 51.000 umgesetzt. Der Kurs gab nochmals von 74 auf bis 66 Euro nach, erholte sich anschließend wieder auf 69 Euro.

    Wenn keine fundamentalen Ursachen im Rohr sind, was nach der Vorstandsaussage naheliegt, wird man vielleicht bei der Markttechnik fündig.

    Ein Punkt könnte sein, dass Stop-Loss Orders ausgelöst wurden, als der Kurs am Montag zunächst die GD30 bei 81 und dann gleich darauf den aus dem Februar stammenden Aufwärtstrend bei 77 Euro durchbrach.

    Die heutige Kursexplosion radierte allerdings den Einbruch mehr als aus. Mit plus 39% liegt die Aktie gegenwärtig bei 96 Euro und markiert ein neues ATH.

    In den letzten Tagen und Wochen gab es solche plötzlichen Kurszusammenbrüche ohne fundamentale Nachrichten wiederholt. Z.B. bei Pandatel von 135 auf 95 und auch ganz aktuell bei Brokat, wo es um ungefähr 25% in den Keller ging. Auch ce Consumer gehört in diese Reihe. Die Aktie testete heute morgen ihre Unterstützungszone bei 120, nach die bei 130 Euro zerbröselte. Die Vermutung liegt nahe, dass in den meisten dieser Fälle die Markttechnik eine nicht zu unterschätzende Rolle gespielt hat.





    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    Met@box AG - Mega-Geschäft im Norden Die Met@box International AG, Tochter von Met@box AG (MBX), Hildesheim, hat einen Letter of Intend mit Inter-Nordic (Odense, Dänemark) unterzeichnet. Wie heute ad hoc berichtet sollen über eine Laufzeit von zunächst zwei Jahren über 1,8 Mio. …