Turnaround im Jahr 2016!
Entsteht eine neue AMAZON? - Seite 2
Die Strategie zur Digitalisierung bringt etwas Sex-Appeal in die Story des Unternehmens. Allerdings wird KlöCo damit die allgemeine Stahlkrise nicht beenden. Dem Vorstand bleibt ohnehin nichts anderes übrig, als sich zu digitalisieren. Großkonzerne wie zum Beispiel ThyssenKrupp haben die Digitalisierung ebenfalls schon für sich entdeckt. Der Wettbewerb dürfte somit durchaus ambitioniert sein. In besseren Zeiten, beispielsweise in den Jahren 2010 und 2011, erzielte das Unternehmen jeweils ein EBITDA von mehr als 200 Mio. Euro. Auf unsere Nachfrage hält Ketter diese Regionen „ab dem Jahr 2017 fortfolgend“ wieder für erreichbar.
Die Aktie von KlöCo ist jüngst deutlich angesprungen. Zu verdanken haben dies die Aktionäre der US-Investmentbank Goldman Sachs. Das Kursziel wurde von 7.80 auf 10 Euro angehoben und die Empfehlung auf „Buy“ hochgestuft. Nachdem jahrelang steigende Stahlexporte aus China die Preise weltweit gedrückt hatten, scheint der chinesische Markt nun vor einem Wendepunkt zu stehen. Der Abbau von Kapazitäten und geschrumpfte Lagerbestände sorgen für bessere Nachfragebedingungen und gewähren Europas Stahlkonzernen eine Atempause. KlöCo soll von höheren Stahlpreisen profitieren. So zumindest Goldman Sachs. Nach dem Kursanstieg auf nunmehr 9.55 Euro, erscheint uns die Aktie bezahlt. Investierte Anleger halten das Papier und sichern die Position mit Stoppkurs ab.
Spannend könnte es in Duisburg werden, wenn nach der nächsten Hauptversammlung der Familienunternehmer Friedhelm Loh (Rittal, Stahlo) in den Aufsichtsrat einzieht. Das Alphamännchen ist auch beim Industrie 4.0 Player KUKA mit 10 % beteiligt. Loh hält über 25 % an KlöCo und will sich gemeinsam mit seinem künftigen Rittal-CEO in den Aufsichtsrat einquartieren. Bei der Besetzung des Vorstands will er übrigens ein Wörtchen mitreden. Wir schließen nicht aus, dass Loh auf Veränderungen im Management drängt.
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