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    Marktkommentar  964  0 Kommentare Klaus-Dieter Erdmann (MMD) über VV-Fonds: Leichtgewichte geraten in Existenznot

    Fonds mit ohnehin schon großen Volumen sammeln noch mehr Anlegergeld ein. Kleine Portfolios bekommen hingegen nur Brosamen ab. Schon jetzt operieren daher viele Produkte an der Grenze zur Wirtschaftlichkeit - und es könnten noch mehr werden.

    Trotz der immer noch wachsenden Beliebtheit vermögensvewaltender Fonds (VV-Fonds) gelingt es längst nicht allen Anbietern, einen ausreichenden Teil der üppigen Mittelflüsse für sich abzuzweigen. Viele Portfolios kratzen nur kärgliches Kundengeld zusammen - und dümpeln unter der Wahrnehmungsschwelle der Anlegervor sich hin. Ihr Volumen verharrt unter einer wirtschaftlich vernünftigen Größe. Dies zeigen Daten des auf das Segment spezialisierten Analyse- und Ratinghauses MMD Multi Manager. Demnach bringt ein Viertel der rund 1.300 Fonds in den vier Hauptkategorien des Universums - "Defensiv", "Ausgewogen" sowie "Offensiv" und "Flexibel" - weniger als 15 Millionen Euro auf die Waage.

    "Die Schwelle, ab der ein Fonds betriebswirtschaftlich für Anbieter und für Kunden tragfähig ist, liegt meist irgendwo zwischen zehn und 20 Millionen Euro", sagt Klaus-Dieter Erdmann, Gründer und Geschäftsführer von MMD Multi Manager. Unterhalb dieser Grenze überschreiten die anfallenden Kosten - etwa für Zulassung, Vertrieb, Marketing, Depotbank sowie Wirtschaftsprüfer und natürlich auch Portfoliomanagement - häufig die Schmerzgrenze für die Gesellschaft und die Anleger. Vor allem letztere schultern den Großteil dieser Kosten, die von der Rendite abgehen.

    An Gewicht zugelegt

    Immerhin scheint sich das Gewichtsproblem etwas gebessert zu haben. Vor mehr als zwei Jahren brachten rund 35 Prozent der Fonds weniger als 15 Millionen Euro und ein Viertel weniger als zehn Millionen Euro auf die Waage. Heute ist der Anteil jeweils um rund zehn Prozentpunkte geringer. Allein in der Kategorie "Flexibel" konnte damals die Hälfte der Fonds nicht die 15-Millionen-Marke überschreiten. Insgesamt waren mehr als 60 Prozent der VV-Fonds leichter als 50 Millionen Euro, heute sind es nur noch 54 Prozent.

    Eine weitere Auswertung von MMD zeigt, dass der Markt durchaus in Bewegung ist. So wurden 2008 beispielsweise 482 vermögensverwaltende Fonds aufgelegt, von denen immerhin 30 Prozent bis Ende 2014 wieder geschlossen wurden. Die insgesamt aber weiterhin leicht steigende Fondszahl im VV-Universum zeigt, dass den Auflösungen weiterhin viele Neuauflagen gegenüberstehen. Neue Portfolios drängen in den Markt und buhlen um Anlegergeld - längst nicht alle werden erfolgreich sein. (ert, fonds professionell)




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    Marktkommentar Klaus-Dieter Erdmann (MMD) über VV-Fonds: Leichtgewichte geraten in Existenznot Fonds mit ohnehin schon großen Volumen sammeln noch mehr Anlegergeld ein. Kleine Portfolios bekommen hingegen nur Brosamen ab. Schon jetzt operieren daher viele Produkte an der Grenze zur Wirtschaftlichkeit - und es könnten noch mehr werden.

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