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    US-Präsidentschaftswahlen  706  0 Kommentare „Die Wahrscheinlichkeit spricht für Clinton“

    Am 18. Juli beginnen die Republikaner mit ihren Parteitagen. Am 25. Juli folgen Demokraten. Für Christoph von Marschall, Diplomatischer Korrespondent und Redakteur für den Berliner „Tagesspiegel“, gibt es keinen Zweifel mehr an der Kandidatur von Donald Trump und Hillary Clinton. Ob Trump jedoch die Präsidentschaftswahlen gewinnen kann, bleibt offen.

    FundResearch: Hillary Clinton und Donald Trump sind die Sieger der Vorwahlen. Werden beide offiziell als Präsidentschaftskandidaten nominiert?

    Christoph von Marschall: Ja. Die Zeit des Zweifelns ist vorbei. Die parteiinternen Gegner von Donald Trump sind fast alle verstummt. Hillary Clinton muss keine Anklage mehr fürchten, weil sie Dienstemails als Außenministerin über ihren privaten Server abgewickelt und damit eklatant gegen Vorschriften verstoßen hat. Und Bernie Sanders hat nun offiziell die Unterstützung für sie erklärt. Beide Parteien wollen, dass von ihrem jeweiligen Parteitag ein Signal der Geschlossenheit und der Siegeszuversicht mit Blick auf die Wahl am 8. November ausgeht. 

    FundResearch: Welche Themen werden den Wahlkampf dominieren – und eventuell sogar entscheiden? 

    Christoph von Marschall: Das hängt auch von den aktuellen Ereignissen ab. Nach dem Angriff auf einen Homosexuellen-Club in Orlando schob sich die Frage der Gefahr durch islamische Zuwanderer nach vorn. Derzeit debattiert Amerika Polizeigewalt gegen Schwarze, die Schüsse auf weiße Polizisten in Dallas und generell das Ausmaß des Rassismus. Ein Terroranschlag oder die Enthauptung von Amerikanern durch IS-Kämpfern im Ausland könnte den Fokus erneut verschieben. Die Ungewissheit, ob es eine "October Surprise" gibt - eine Überraschung, die dem Wahlkampf wenige Tage vor der Wahl eine Wendung gibt - gehört zu jeder Präsidentschaftskampagne in den USA. 

    FundResearch: Wird sich das Thema Brexit auf die Wahl auswirken? 

    Christoph von Marschall: Eher nein, weil die keine Auseinandersetzung ist, bei der sich zwei Lager in den USA bilden. Das Brexit erhöht aber die Skepsis, inwieweit sich Amerika auf Europa verlassen kann. 

    FundResearch: Hillary Clinton hat sich von der betrogenen Ehefrau zur wahrscheinlichen Präsidentschaftskandidatin gemausert, obwohl sie beim ersten Anlauf gegen Obama einstecken musste: Wie hat sie das geschafft und was treibst sie an?

    Christoph von Marschall: Als Politikerin war sie nie so beliebt wie ihr Mann Bill Clinton oder wie Barack Obama (in seinen besseren Jahren). Hillary musste sich immer gegen Widerstände durchsetzen und als Kämpferin punkten. Sie hat gewiss selbst dazu beigetragen, dass sie so unbeliebt ist und dass viele Amerikaner meinen, man könne ihr nicht vertrauen. Auf Angriffe reagiert sie, indem sie dicht macht, und nicht mit Transparenz. Sie wird jetzt Präsidentschaftskandidatin dank ihrer Fähigkeit, einzustecken und ihre Ziele hartnäckig zu verfolgen. Enthusiasmus löst sie freilich nicht aus. 

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    US-Präsidentschaftswahlen „Die Wahrscheinlichkeit spricht für Clinton“ Am 18. Juli beginnen die Republikaner mit ihren Parteitagen. Am 25. Juli folgen Demokraten. Für Christoph von Marschall, Diplomatischer Korrespondent und Redakteur für den Berliner „Tagesspiegel“, gibt es keinen Zweifel mehr an der Kandidatur von Donald Trump und Hillary Clinton. Ob Trump jedoch die Präsidentschaftswahlen gewinnen kann, bleibt offen.

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