DAX: Risiken, große Chancen und eine anhaltende Schwäche
Derzeit beschreiben kann man die Situation im DAX zurzeit mit diesen in der Überschrift benannten Attributen. Auf die Entwicklung des DAX werfen wir heute einmal einen etwas umfassenderen Blick. Der DAX schafft es bisher nicht einmal, seinen Abwärtstrend nach oben aufzulösen, während der S&P500 dynamisch sein Allzeithoch überwunden hat. Folgender Chart dazu:
Mit der Zeit mauserte sich (rote Linien) die im DAX im April 2015 gestartete Konsolidierung zu einem breit angelegten Abwärtstrend. In diesem Bild fällt der Brexit, welcher in dieser großen Bewegung nur ein kleines Zwischenspiel war, kaum noch auf. Der oberen Begrenzung dieses Abwärtstrendkanals nähert sich der DAX aber mittlerweile erneut.
In diesem Abwärtstrend bildete sich von Februar bis Juni ein Aufwärtstrendkanal (oberer grüner Aufwärtstrendkanal) auf den wir hier in der Börse-Intern hingewiesen hatten. Dieser wurde am 10.06.2016 mit einer großen Abwärtslücke nach unten gebrochen. Nach der Target-Trend-Methode kann man diesen Trendkanal daraufhin kopieren und nach unten „parallelisieren“ – sprich einfach an die untere Linie anlegen (siehe unteren grünen Trendkanal). Und wie man hier schön sieht, stoppte der DAX genau an der unteren Begrenzungslinie des neuen Kanals und das direkt zwei Mal (auch ein schönes Beispiel dafür, wie gut die einzelnen Tools der Target-Trend-Methode funktionieren).
Das Ziel dieses neuen Trendkanals wäre natürlich wieder die obere Linie. Doch da wird zurzeit die rote Abwärtstrendlinie ein Wörtchen mitspielen.
Target-Trend-Methode: Die Rechtecke
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Nun nehmen wir die Rechtecke der Target-Trend-Methode mit ins Spiel:
Wir sehen, dass der DAX nicht die 10.000er Marke, sondern die 10.105er Marke angelaufen hat, also die Mittellinie des aktuellen Rechtecks. Das ist auch wieder ein Hinweis, dass die Target-Trend-Methode der klassischen Charttechnik oft überlegen ist. Sollte der DAX diese Mittellinie nun überwinden, liegt das Kursziel an der 10.460er Marke, sprich der oberen Begrenzung des aktuellen Rechtecks. An dieser Linie lag auch das Zwischenhoch vom April dieses Jahres. Damit ist diese charttechnische Marke einer der aktuell wichtigsten Widerstände.
Doch bereits bevor der DAX diese Rechteckkante erreicht, muss er die rote Abwärtstrendlinie überwinden und damit ein erstes bullishes Signal setzen. In diesem Bereich wird es der DAX also schwer haben. Schafft er es hingegen, diese Linien zu überwinden, wäre das ein klares Zeichen der Stärke.