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     1389  0 Kommentare Ist die EZB am Ende ihrer geldpolitischen Möglichkeiten? - Seite 2


    Darüber kann auch ein geschönter Bankenstresstest der EZB in der Eurozone nicht hinwegtäuschen. Von vornherein war doch klar, dass er keine bösen Botschaften vermitteln sollte. Ein hartes Deflationsszenario in Europa hatte man vermieden und ein zahmes gewählt, um das geneigte Finanzpublikum bloß nicht zu verunsichern. Leider hat damit der Bankentest nur die Qualität einer Fahrtüchtigkeitsprüfung eines Gebrauchtwagens, der lediglich darin besteht, das Auto im ersten Gang vom Gelände des Händlers zu fahren.  

    Zu Risiken und Nebenwirkungen der EZB-Rettung fragen Sie die Rendite Ihres Sparbuchs, Ihres Festgelds oder Ihrer Staatsanleihe

    Durch den wegfallenden Zinseszinseffekt ist auch den Sparern das Lachen vergangen. Denn immer noch basiert die Altersvorsorge der Deutschen zu über 75 Prozent auf Zinsanlagen. Damit wird sie zu einer tickenden Zeitbombe. Nicht umsonst fordert die Bundesbank zur Sicherung des Niveaus der Alterssicherung die Rente erst mit 69. Die heute noch sehr junge Generation kann sich schon einmal darauf einstellen, später erst ab 75 in Vorruhestand gehen zu können. Ansonsten heißt es: Unsere Nachkommen haben kein Auskommen mit ihrem Einkommen.  
    Insgesamt wird die geldpolitische Rettung der Finanzmärkte mit hohen Kollateralschäden bei Banken und Anlegern erkauft.   

    Die Konjunktur reagiert auf die Geldpolitik der EZB wie der Hund auf vegetarische Kost

    Und wie ist der Erfolg der EZB in der Realwirtschaft und bei der Bekämpfung der chronischen Deflation zu bewerten? Alles andere als olympisch, noch nicht einmal Kreisklassenniveau. Selbst die Jubelkommentare über Spaniens Wirtschaft sollten genossen werden wie heiße Brühe, nur mit Vorsicht. Zu unterscheiden ist nämlich zwischen relativ und absolut. Sicher, durch den zuletzt boomenden Tourismus ist es zu großen Basiseffekten, sprich hohen Wachstumsraten gekommen. Dennoch, dies ist vergleichbar mit einem spanischen Restaurant, das durch eine krisenhafte Konsumstimmung im Durchschnitt nur noch eine Paella am Tag verkauft. Durch das Verirren eines Touristen verkauft das Restaurant an einem Tag auf einmal zwei Paellas. Relativ ist das zwar ein Umsatzwachstum von 100 Prozent, das aber absolut betrachtet nicht ausreicht, das Restaurants am Leben zu erhalten.
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    Robert Halver
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    Robert Halver verfügt über langjährige Erfahrung als Kapitalmarkt- und Börsenkommentator und ist durch regelmäßige Medienauftritte bei Fernsehsendern und Radiostationen, auf Fachveranstaltungen und Anlegermessen sowie Fachpublikationen und als Kolumnist einem breiten Anlegerpublikum bekannt. Seine Markenzeichen, die unterhaltsame, bildhafte Sprache, kommen bei keinem seiner Auftritte zu kurz.

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    Verfasst von Robert Halver
    Ist die EZB am Ende ihrer geldpolitischen Möglichkeiten? - Seite 2 Die Bruderschaft der internationalen Notenbanken hat seit der Immobilienkrise 2008 und in Europa nach der Finanzkrise ab 2010 alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die Finanzwelt vor dem Ruin zu retten. Auch die EZB hat mittlerweile den Leitzins …