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    Marktkommentar  635  0 Kommentare Quint:Essence – die Konzentration auf das Wesentliche September 2016

    Man sollte Schulnoten verteilen. Und die Note „sechs, Setzen!“ auf das Anleihekaufprogramm der EZB schreiben. „Thema verfehlt“ - in jeglicher Hinsicht. Jeder weiß es: die EZB hat große Probleme, ihre angestrebten Anleihekäufe in Höhe von …

    Fakten: Schuldner verzweifelt gesucht 

    Man sollte Schulnoten verteilen. Und die Note „sechs, Setzen!“ auf das Anleihekaufprogramm der EZB schreiben. „Thema verfehlt“ - in jeglicher Hinsicht. Jeder weiß es: die EZB hat große Probleme, ihre angestrebten Anleihekäufe in Höhe von 80 Milliarden EUR monatlich (!) überhaupt abzuwickeln. Denn geeignete Papiere sind einfach Mangelware. Das bestehende Angebot an geeigneten Anleihen ist fast aufgebraucht. Was hat’s gebracht? Bislang nichts. Deshalb sind jetzt auch unkonventionelle Lösungen gefragt: So beraten Investmentbanken mittlerweile Unternehmen, wie diese maßgeschneiderte Anleihen strukturieren können, die dann direkt an die EZB verkauft werden. So etwas nennt man eine schöne Win-win-Situation: Für die begebenden Unternehmen (Winner No. 1) ist es sehr effizient, weil sie für solche „Private Placement“ Transaktionen in der Regel keinen Verkaufsprospekt veröffentlichen müssen. Auch spielen lästige Transparenzgebote, die im öffentlichen Markt erforderlich sind, keine große Rolle. Für die Investmentbanken (Winner No. 2) ist es natürlich auch lukrativ, sie erfreuen sich üppiger Beratungsgebühren. Beispiele solcher Transaktionen gibt es schon: Am 10. Juni kaufte die EZB mittels „Private Placement“ über die spanische Zentralbank 200 Millionen EUR einer Anleihe von Iberola S.A. und am 1. Juli 500 Millionen EUR einer Anleihe der Firma Repsol S.A. Schön wäre es, wenn Winner No. 3 „EZB“ hieße. Dem ist aber nicht so. Weder „Private Placements“ noch „normale“ Wertpapierkäufe im Sekundärmarkt haben bis jetzt die beabsichtigte Wirkung erzielt. Wie denn auch? Ein Blick auf die Zahlungsströme zeigt: Wann immer die EZB eine Anleihe im Sekundärmarkt kauft, fließt dem Verkäufer ein Verkaufserlös zu. Dieser Verkaufserlös landet auf dem Konto des Verkäufers bei seiner Bank. Und die wiederum legt das Geld wieder bei der EZB an. Wie durch Zauberhand ist das Geld dann wieder genau dort, wo es hergekommen ist, bei der EZB. Kein Wunder, dass die Bankeinlagen bei der EZB erstmals astronomisch sind: sie betragen jetzt schon über 1 Billion EUR. Für diesen Geldkreislauf gibt’s nur eine Note. Siehe oben.

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