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Mario Draghi geht in die Verlängerung
Mario Draghi geht in die Verlängerung. Nicht wie geplant Ende März 2017 will er seine Gelddruckmaschinen anhalten, sondern er gibt ihnen nun erst einmal bis zum Ende des Jahres Schonfrist. Er reduziert zwar die monatlichen Käufe von 80 auf 60 Milliarden, aber das macht nach Adam Riese immerhin 540 Milliarden Euro zusätzlich, die Draghi dem Anleihemarkt entziehen will. Da allerdings auch langsam die Papiere knapp werden, hat er die Kriterien weiter aufgeweicht. Die Restlaufzeiten werden von zwei Jahren auf ein Jahr reduziert. Zudem will er ab nächstem Jahr auch Titel kaufen, deren Rendite unter dem Einlagenzins der EZB liegt. Der beträgt unvermindert minus 0,4 Prozent.
Draghis Verlängerung bedeutet für Anleger, dass die Rentenmärkte weiterhin nicht wirklich attraktiv sind. Zumal es sich ja andeutet, dass die Inflation anzieht und die realen Renditen noch stärker in den negativen Bereich rutschen. Die Reaktion an den Märkten auf Draghis Ankündigungen sind daher auch ein Indiz, wo man im kommenden Jahr investiert sein sollte — im Aktienmarkt. Allerdings muss man seine Allokation überdenken, denn inzwischen sind nicht mehr stabile Werte, sondern Japan, Zykliker oder auch Banken gefragt.
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