Abhängigkeit von internationalen Einflüssen steigt / Ehlers
Wir haben ein schwieriges Jahr gemeistert - Seite 2
Wirtschaft. Sie muss ergebnisorientiert weiter ausgebaut werden.
Warenwirtschaft: Erneut niedrige Preise für Getreide
Die Warenwirtschaft (5 Hauptgenossenschaften, 282 Bezugs- und
Absatzgenossenschaften sowie 109 Kreditgenossenschaften mit
Warengeschäft) ist die umsatzstärkste Sparte im DRV. Die Unternehmen
haben sich auf dem wettbewerbsintensiven nationalen Markt gut
behauptet. Ihr Gesamtergebnis beträgt 33,8 Mrd. Euro nach 36,1 Mrd.
Euro in 2015. Ausschlaggebend für den Rückgang um 6,4 Prozent sind
die im Vergleich zum Vorjahr weiter gesunkenen Erlöse für Getreide,
landwirtschaftliche Betriebsmittel und Mineralölprodukte.
Wetterkapriolen in weiten Teilen Deutschlands führten zur einer
enttäuschenden Getreideernte von 45,2 Mio. t (Vorjahr: 48,2 Mio. t).
Weltweit wurde hingegen zum vierten Mal in Folge ein Rekordresultat
von über 2 Mrd. t erzielt. Damit wird die Nachfrage übertroffen und
hat einen weiteren Anstieg der Bestände zur Folge. Somit stehen die
Notierungen unter Druck und bescheren Erzeugern und Vermarktern
geringere Erlöse. Die Hoffnungen auf eine Belebung des Exports haben
sich bislang nicht erfüllt. Der DRV unterstützt gemeinsam mit anderen
Getreidehandelsverbänden die Bundesregierung beim Abschluss eines
Marktzugangsverfahrens für Gerste und Weizen nach China. Mit Blick
auf intensivere Handelsmöglichkeiten mit dem Iran hat der DRV
gemeinsam mit der DLG die Kofinanzierung eines Handelsbeauftragten
der deutschen Agrarwirtschaft initiiert.
Futterwirtschaft: "Ohne-Gentechnik"-Produkte gefragt
Die genossenschaftliche Futterwirtschaft meldet, trotz der
angespannten Einkommenslage in der Landwirtschaft, nur geringe
Absatzeinbußen. Die Mengen blieben über alle Produktionszweige
stabil. Der DRV geht für 2017 von einer stagnierenden bis leicht
steigenden Nachfrage im Futtermittelbereich aus.
Stark gestiegen ist der Bedarf an Futtermitteln für die
"Ohne-Gentechnik"-Produktion von Lebensmitteln. Entsprechende
Forderungen des Lebensmitteleinzelhandels wirken sich vor allem auf
den Milchsektor aus. Dieser Trend zeigt sich auch beim Einsatz von
heimischen Hülsenfrüchten im Mischfutter. Die genossenschaftliche
Futterwirtschaft hat sich auf die geänderte Nachfrage eingestellt.
Dr. Ehlers erwartet, dass Futtermittel für die
"Ohne-Gentechnik"-Produktion von Lebensmitteln weiter auf dem
Vormarsch bleiben. Er geht davon aus, dass vor allem in der
Milchviehfütterung der Einsatz von Rapsschrot steigen wird.
Milchwirtschaft: Vorsichtig optimistisch
Für die Molkereien und ihre Milcherzeuger war 2016 das zweite Jahr
in Folge mit sehr schwierigen Rahmenbedingungen. Der Markt war durch