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Überraschend schwache Inflation in China
PEKING (dpa-AFX) - In China hat sich die Entwicklung der Verbraucherpreise überraschend stark abgeschwächt. In der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt seien die Verbraucherpreise im Februar um 0,8 Prozent im Jahresvergleich gestiegen, teilte das chinesische Statistikamt am Donnerstag in Peking mit. Damit fiel die Inflation deutlich schwächer aus als von Volkswirten erwartet. Sie waren von einer Teuerung von 1,7 Prozent ausgegangen.
Im Januar hatte die Inflation in China noch bei 2,5 Prozent gelegen. Die schwache Februar-Inflation fällt aus dem Rahmen. Seit dem vergangenen Oktober lag die Teuerung jeweils über der Marke von zwei Prozent. So niedrig wie im Februar war sie zuletzt Ende 2015.
Besonders auffällig zeigte sich die Entwicklung der Preise für Nahrungsmittel. Hier meldete die Statistikbehörde für Februar einen Preisrückgang im Jahresvergleich um 4,3 Prozent, nachdem die Kosten für Nahrungsmittel in den sechs Monaten zuvor mehr oder weniger stark gestiegen waren. Analysten sehen eine Ursache in geringeren Ausgaben nach dem chinesischen Neujahrsfest.
Der geringe Anstieg bei den Verbraucherpreisen zum Jahresauftakt deutet außerdem auf eine schwache Entwicklung des Konsums hin. Bei den Preisen für Konsumgüter meldete die Behörde für Februar einen Preisrückgang um 0,1 Prozent im Jahresvergleich. Auch hier hatte die Teuerungsrate in den Monaten zuvor bei jeweils etwa zwei Prozent gelegen.
Ein anderes Bild zeigte dagegen bei den Erzeugerpreisen: Hier fiel die Preisentwicklung stärker als erwartet aus. Auf der Produzentenebene meldete das Statistikamt für Februar einen Zuwachs um 7,8 Prozent im Jahresvergleich. Volkswirte hatten in dieser Abgrenzung eine Inflationsrate von 7,7 Prozent erwartet, nachdem die Erzeugerpreise im Januar um 6,9 Prozent im Jahresvergleich gestiegen waren.
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Als einer der Gründe für den vergleichsweise starken Anstieg der Erzeugerpreise nannten die Statistiker steigende Kosten für Stahl und Eisenerz. Für den Bereich Bergbauindustrie meldete die Statistikbehörde eine Teuerung im Februar von 36,1 Prozent./jkr/bgf/zb