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Anleger nach Fed-Entscheid in Kauflaune - Neues Jahreshoch
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach seinem morgendlichen Jahresrekord hat sich der Dax am Donnerstag bis zum Mittag deutlich über der Marke von 12 000 Punkten gehalten. Dank positiv aufgenommener Nachrichten aus der amerikanischen Geldpolitik und der Erleichterung über den Wahlausgang in den Niederlanden war das Börsenbarometer zu neuem Leben erwacht. Zuletzt stand der deutsche Leitindex mit 1,00 Prozent im Plus bei 12 129,97 Zählern, nachdem er zuvor bis auf 12 156 Punkten marschiert war. Dies ist gleichzeitig das höchste Niveau seit April 2015, als der deutsche Leitindex mit 12 390 Punkten sein bisheriges Rekordhoch erreichte.
Die US-Notenbank Fed hatte am Vorabend ihren Leitzins das dritte Mal nach der Finanzkrise um weitere 0,25 Prozentpunkte angehoben. Dieser Schritt war aber erwartet worden. Bereits die Wall Street reagierte sehr positiv - dort kamen besonders die Signale gut an, das Zinserhöhungstempo nicht zu verschärfen. Japans Notenbank und die Schweizerische Nationalbank (SNB) hielten derweil am Morgen an ihrer Geldpolitik fest. Nun steht noch im Tagesverlauf die Entscheidung der Bank of England aus.
Gewinne verbuchte auch der breitere Markt: Der Index der mittelgroßen Unternehmen MDax kletterte um 0,69 Prozent auf 23 682,71 Punkte. Der Technologie-Index TecDax stieg um 0,55 Prozent auf 1988,10 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 rückte um 1,14 Prozent auf 3448,22 Zähler vor.
RUTTE HÄLT WILDERS AUF ABSTAND - LUFTHANSA MIT REKORDJAHR
Ebenso nahm der Wahlausgang in den Niederlanden Unsicherheit aus dem Markt, da sich der rechtsliberale Amtsinhaber Mark Rutte letztlich gegen den rechtspopulistischen Herausforderer Geert Wilders durchsetzte.
Auf Unternehmensseite geht die Berichtssaison im Dax in ihre Endphase: Lufthansa konnte mit ihren Zahlen am Markt punkten. Der Konzern erzielte trotz Pilotenstreik und Terrorangst einen Rekordgewinn. Die Fluggesellschaft sei erfolgreich unterwegs und habe abermals gute Resultate vorgelegt, sagte ein Börsianer. Die Aktie stieg mit rund viereinhalb Prozent Kursplus auf das höchste Niveau seit März vergangenen Jahres.
GEWINNMITNAHMEN BELASTEN HEIDELBERGCEMENT
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HeidelbergCement konnten indes mit ihrem Ausblick trotz höherer Synergieziele für Italcementi nicht nachhaltig überzeugen. Die Papiere wurden nach anfänglichen Zuwächsen durch Gewinnmitnahmen belastet und standen mit mehr als 1 Prozent am Dax-Ende. SAP-Papiere profitierten derweil von Geschäftszahlen des Konkurrenten Oracle und einem positiven Analystenkommentar der US-Investmentbank Goldman Sachs. Sie erklommen zeitweise eine neue Bestmarke bei 91,30 Euro.
In der zweiten Börsenreihe konnten sich die Papiere des Düngemittel- und Salzproduzenten K+S langsam in die Gewinnzone vorarbeiten - dem Umsatz- und Gewinnschwund im vergangenen Jahr und dem vorsichtigen Ausblick auf 2017 zum Trotz. Zuletzt notierten sie rund ein halbes Prozent höher. Positiv dürften sich aber Aussagen des Finanzchefs und künftigen Konzernlenkers Burkhard Lohr ausgewirkt haben, wonach die aktuelle Schwäche im Kalimarkt nicht nachhaltig sein dürfte. Auch Commerzbank-Analyst Michael Schäfer erklärte, er rechne im laufenden Jahr mit Verbesserungen.
GERRY WEBER WILL AKTIEN ZURÜCKKAUFEN
Beim angeschlagenen Modekonzern Gerry Weber zog vor allem das am Vorabend bekannt gegebene Aktienrückkaufprogramm die Anleger an. Die Papiere verteuerten sich um mehr als fünfeinhalb Prozent. Das SDax-Unternehmen berichtete zudem über eine Stabilisierung der Lage im ersten Geschäftsquartal./tav/stb
--- Von Tanja Vedder, dpa-AFX ---