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     1053  0 Kommentare Die taubenhafteste US-Zinserhöhung aller Zeiten - Seite 2

    Diese Entwicklung am Arbeitsmarkt erklärt den bislang moderaten Aufwärtsdruck der durchschnittlichen Stundenlöhne im produzierenden Gewerbe. Ein Inflationsschub über Zweitrundeneffekte bleibt aus.

    Tatsächlich hat die US-Notenbank ihre Inflationsprognosen nicht verändert: 1,9 Prozent 2017, 2018 und 2019 jeweils 2,0 Prozent. Insofern wird das Inflationsziel der Fed erst 2018 erreicht, was keine unmittelbar scharfe Zinsreaktion erfordert. Die Fed ist sogar bereit, ein temporäres Überschießen über ihren Inflationszielwert zu tolerieren, für das sie insbesondere die Basiseffekte steigender Rohstoffpreise verantwortlich macht.

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    Denn diese rohstoffbasierte Preisbeschleunigung sieht die Fed als nicht nachhaltig an. Sie kennt die mangelnde Förderdisziplin der OPEC aufgrund der finanzpolitischen Notlage ihrer Mitglieder. Und sie weiß, dass angesichts der Alternativfördermethode Fracking keine nachhaltige Preisbefestigung zu erwarten ist. Tatsächlich haben die Anzahl aktiver US-Ölbohrungen und damit auch die US-Ölproduktion wieder spürbar zugenommen, seit der Ölpreis über der Profitabilitätsschwelle von 50 US-Dollar liegt. Wenn die OPEC kürzt, weitet Fracking die Produktion aus.

    So deuten auch die markant gestiegenen Spekulationen am Terminmarkt auf steigende Ölpreise – seit der Einigung der OPEC-Produzenten und Russland auf Förderkürzungen – auf deutliches Korrekturpotenzial beim Ölpreis hin. Die zuletzt widersprüchliche Nachrichtenlage von der OPEC-Front hat in der Tat erhebliche Zweifel an der Umsetzung der Förderkürzungen aufkommen lassen. Die Rohstoffseite gibt der Fed ein Argument für zinserhöhungspolitische Zurückhaltung.

    Restriktive US-Zins- und Liquiditätspolitik nur eine Fata Morgana

    Nach Inflation entpuppt sich die bisherige US-Zinserhöhungspolitik ohnehin als Mogelpackung. Real haben wir es in Amerika seit 2015 mit einer „Zinssenkungspolitik“ zu tun. Und nach Preissteigerung sind auch die volkswirtschaftlichen Kreditzinsen rückläufig und damit eindeutig wirtschaftsfördernd. Der Realzins einer durchschnittlichen 30-jährigen Hypothek ist auf das tiefste Niveau seit 2013 gefallen. Amerika ist mit der bravsten Zinserhöhungspolitik aller Zeiten „konfrontiert“.

    Die Fed hält auch an ihrer üppigen monetären Ausstattung fest. Sie betreibt keinen Liquiditätsabzug, um einem weltkonjunktur- und -finanzmarktschädlichen Zinsschock zu entgehen. Frau Yellen weiß um den massiven Überdruck in der größten Anlageblase der Welt, dem Zinsvermögen.

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    Christoph Scherbaum M.A. und Diplom-Betriebswirt Marc Schmidt sind die Gründer von dieboersenblogger.de. Der Social-Börsenblog wurde Ende 2008 im Zeichen der Finanzkrise von den zwei Finanzjournalisten gegründet und hat sich seither fest in der Börsenmedienlandschaft etabliert. Heute schreibt ein gutes Dutzend Autoren neben Christoph Scherbaum und Marc Schmidt über Aktien, Geldanlage und Finanzen. Weitere Informationen: www.dieboersenblogger.de.
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    Verfasst von 2Die Börsenblogger
    Die taubenhafteste US-Zinserhöhung aller Zeiten - Seite 2 Die Risikofaktoren an den Finanzmärkten haben zuletzt deutlich an Einfluss verloren. Durch ihre Zinserhöhung kann die Fed jetzt behaupten, angesichts verbesserter US-Konjunkturdaten nicht untätig geblieben zu sein. Damit verschafft sie sich ein Alibi für zinspolitische Zurückhaltung, bis sich die Konjunkturpolitik der neuen US-Regierung offenbart.

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