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     2132  0 Kommentare Aurelius: Ist die Schlacht zu Ende?

    Nach einem Absturz der Aktie um in der Spitze fast 50 Prozent hat die Shortattacke bei Aurelius etwas an Momentum verloren. Vergleichbare Fälle zeigen, dass das Schlimmste überstanden sein könnte.

    Der Zeitpunkt für die Attacke, der mal wieder von ausländischen Adressen mit einer großen Shortposition über einen negativen Researchbericht eingeleitet wurde, war gut gewählt. Bei Aurelius war gerade ein Aktienrückkaufprogramm ausgelaufen, und der Geschäftsbericht für 2016 belegte, dass die Konzerngesellschaften im Kern - abgesehen von bilanzierten negativen Unterschiedsbeträgen - wenig profitabel sind.

    Aurelius fährt einen heißen Reifen, das Unternehmen übernimmt in hoher Schlagzahl Sanierungsfälle, der Kaufpreis liegt unter Buchwert. Diese negativen Unterschiedsbeträge waren der zentrale Gewinntreiber der letzten Jahre.

    Andererseits weist das Management zu Recht auf den Track-record hin, bislang gab es wenige Pleiten im Portfolio, und Aurelius hat in der Tat hohe Cashzuflüsse für die Aktionäre erwirtschaftet.

    Das Vorgehen der Shortseller erinnert stark an die Geschehnisse bei Wirecard und Ströer. Auch da gab es ähnliche Attacken mit umfangreichen Vorwürfen in Researchberichten. Daraufhin sind die Aktien im Frühjahr 2016 abgestürzt. Danach hat sich der Pulverdampf schnell verzogen. Mittlerweile hat die Aktie von Ströer gegenüber dem Jahrestief 2016 um 54 Prozent zugelegt, Wirecard kletterte sogar auf ein neues Allzeithoch.

    Der starke Rebound liegt auch daran, dass die Shortseller ihre Positionen nach der erfolgten Attacke eindecken. Bei Aurelius war dies auch schon in Ansätzen zu beobachten, die nächsten Wochen könnten trotzdem noch sehr volatil werden.

    Denn Aurelius ist aufgrund der offensiven Bilanzierung und des risikoreichen Geschäftsmodells durchaus anfällig. Trotzdem bestehen gute Chancen, dass die Beschwichtigungsversuche des Managements, der Track-record und die im Juni anstehende Dividende von 2 Euro für das Geschäftsjahr 2016 die Gemüter perspektivisch beruhigen werden.

    Alles in allem ist die Aktie im Moment eine interessante Spekulation für risikobereite Schnäppchenjäger.



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    Holger Steffen
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    Aktien-global hat es sich zur Aufgabe gemacht, über die wichtigsten Themen des globalen Aktienmarktes aus der Sicht eines deutschen Anlegers zu berichten. Das Spektrum reicht von DAX, Dow Jones und Gold über ausgewählte Blue Chips und Emerging Markets bis zu spannenden Nebenwerten. Mehr bei www.aktien-global.de.
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    Verfasst von Holger Steffen
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