buylow_sellhigh schrieb 28.09.24, 12:24
Ich kann nur ein halbes Fazit ziehen, da ich erst ab Nachmittag, ab der Beantwortung des ersten Fragenblocks, teilnehmen konnte. Aber ich denke vorher war es auch nicht besser. Die Zweimannshow war ernüchternd. Der Aufsichtsrat scheint bereits verkleinert auf eine Person, ebenso der Vorstand. Fritz Seemann abwesend, CFO Schulze-Muth ist ausgeschieden, warum auch immer.
Die Generalantwort auf alle Fragen habe ich noch nicht mitbekommen, daher wirkte das ständige „ich verweise auf die vorherige Beantwortung“ von Täubl umso arroganter. Insgesamt herrschte eine starke Beantwortungsunwilligkeit vor. Die Fragen von SdK und DSW waren dieses Mal deutlich kritischer, blieben leider weitestgehend unbeantwortet, was beide auch zum Ausdruck brachten und zu Protokoll geben wollten.
Was ich für mich herausgefiltert habe:
Thema Umfirmierung und Aktiensplit: Hier wurde zunächst auf Kostenersparnisse hingewiesen. Die Aussage, daß Dirk Markus, der über Lotus AG die Markenrechte an dem Wort Aurelius hält, der AEO dieses Recht entzogen hätte und deswegen eine Umbenennung zwingend wäre führte zu Verwunderung und wurde juristisch bezweifelt. Aber sei’s drum: Es bestärkt, mit den anderen Maßnahmen (Delisting, ARP, Dividende) die Annahme, daß Dirk Markus die AEO aus der „Aurelius“-Group aussortieren will.
Paul Petzelberger hat Dirk Markus aus dem Interview des Nebenwertemagazins zitiert. Täubl gab sich größte Mühe die Abwicklungsaussage seines Chefs zu relativieren. Für meinen Geschmack ist das nicht gelungen. Der Verweis auf die Segmentstrategie der Group ist Augenwischerei, da sie nicht konsistent ist und auch nicht gelebt wird. Die Aktivitäten im Fonds und der WK laufen, in der AEO ist Stille.
Zur Frage warum das ARP nicht ausgeschöpft wurde war die Aussage, es wurde eben nicht mehr angedient und beim Preis sind wir an die Obergrenze von 10% gebunden, auch in Zukunft.
Der Fonds. Die Antworten auf die Fragen wie die AEO an Entscheidungen den Fonds betreffend beteiligt ist, waren klar. Es sind unabhängige Einheiten und die AEO ist Co-Investor, also nicht. Die Vereinbarungen der AEO mit dem Fond unterliegen einer Geheimhaltungsklausel. Bisher wurden von den zugesagten Mitteln ca. 110Mio im Fonds angelegt. Die Zukunft des Fonds wurde als hervorragend dargestellt. Ein ROI von 5-7 auf die 150MIo Einlagen würde zukünftig einen Wert von 750 bis 1000Mio ergeben. Hier beginnt die Glaubensfrage. Eine Garantie für Teilnahme an zukünftigen Fonds, wie von Teilnehmern gefordert, kann lt. Täubl nicht gegeben werden, da dies der Fonds entscheidet, wer Co-investiert.
(Unabhängig von der HV bleibt bei mir die Frage, was passiert mit der Fondsbeteiligung in dem Markus’schen Abwicklungsszenario?)
Sonderprüfung: Der Antrag von Petzelberger dazu war bezüglich der Fragestellung hervorragend, gut vorbereitet, die fragwürdigen Punkte alle einbezogen. Es gab keine Stellungnahme dazu mehr vom Vorstand und AR-Vorsitzenden. Da Petzelberger wohl geahnt hat, daß der Vorschlag keine Chance hat, bot er einen Ablasshandel an, Erhöhung der Dividende gegen Rücknahme des Sonderprüfungsantrags. Das konnte nicht klappen. War halt ein Versuch, wenigstens noch etwas zu retten.
Die Abstimmung ist so verlaufen wie am 3.9. vorhergesagt.
https://www.wallstreet-online.de/diskussion/1156459-121-130/aurelius-einstiegssignal#beitrag_76334988
Warum? Naja das konnte man anhand der Stimmrechte ausrechnen.
https://www.wallstreet-online.de/diskussion/1156459-111-120/aurelius-einstiegssignal#beitrag_76360578
Die Variable ist nur die Teilnahmequote der wirklich freien Aktionäre, die nicht dem Aurelius-Lager zugerechnet werden. Die war geringer als angenommen oder gehofft.
Interessant ist, daß offenbar Die Teilnahme der freien Aktionäre so gering war, daß der „Dirk Markus Pool“, immerhin ca. 27%GK, gar nicht mitstimmen mußte, erkennbar daran, daß die Teilnahme an den Abstimmungspunkten (3,4,5,C), an denen Directors nicht teilnehmen dürfen nicht viel geringer war, als beim Rest der Abstimmungen. (sofern ich die Anzeige während der Verlesung richtig erinnere.) Die schriftlichen Ergebnisse kommen ja erst noch, auch die EQS Hurra-Meldung für die Dividendenausschüttung von 6ct.
Diese HV war das Requiem auf die AURELIUS Equity Opportunities SE & Co. KGaA. AR Christian Dreyer-Salzmann als Pfarrer und Vorstand Matthias Täubl als Messdiener haben es recht würdelos gestaltet. Das nächste Requiem für die AUR Portfolio III SE & Co. KGaA hat Dirk Markus schon bestellt. Allerdings dauert es bis dahin noch einige Jahre.
Wie gesagt, das ist meine persönliche Sicht auf die HV, ohne Gewähr auf Vollständigkeit oder „Hörfehler“.
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