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    AKTIE IM FOKUS  512  0 Kommentare Furcht vor Apple-Umdenken reißt Dialog Semi nach unten

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktionäre des Halbleiterherstellers Dialog Semiconductor haben am Dienstag die Folgen der Abhängigkeit vom Großkunden Apple zu spüren bekommen. Dabei bedurfte es noch nicht einmal Nachrichten von Apple selbst. Ein skeptischer Analystenkommentar über ein möglicherweise schrumpfendes Geschäft mit dem iPhone-Hersteller reichte, um den Dialog-Papieren vorübergehend ein Minus von mehr als einem Drittel einzubrocken. Zuletzt erholten sie sich zumindest ein Stück weit.

    Es gebe Anzeichen, dass der Großkunde eigene integrierte Schaltkreise für das Strommanagement (PMIC) entwickle und damit die Chips des TecDax-Unternehmens zumindest teilweise ersetzen könnte, hatte Analyst Karsten Iltgen vom Bankhaus Lampe in einer Studie geschrieben. Apple sei schon seit einiger Zeit stärker an Spezialisten auf diesem Gebiet interessiert und arbeite laut Brancheninformationen bereits mit einer größeren Anzahl von Ingenieuren an PMIC-Chips. Ab 2019 könnten Eigenentwicklungen demnach in iPhones eingesetzt werden. Dialog plant, sich im Tagesverlauf zur Sache zu äußern.

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    GRÖSSTER TAGESVERLUST SEIT JAHREN

    Iltgen strich vor diesem Hintergrund seine "Halten"-Empfehlung und votiert nun mit "Verkaufen". Das Kurziel beließ er bei 42 Euro. Vor der Abstufung hatte er damit ein Kursrisiko von etwa 12 Prozent gesehen. Nach dem Einbruch vom Dienstag impliziert das Kursziel aber fast ein Viertel Luft nach oben. Am späten Dienstagvormittag kosteten die Papiere 37,20 Euro und damit 22,14 Prozent weniger als tags zuvor. Zwischenzeitlich waren sie sogar auf 30,60 Euro gefallen.

    Selbst für stark schwankungsanfällige Technologieaktien ist das ein heftiger Ausschlag. Annähernd so deutlich war es für Dialog zuletzt im Herbst 2015 mit zwei Tagesverlusten von jeweils rund 20 Prozent nach unten gegangen - ein Übernahmevorhaben und Geschäftszahlen hatten die Stimmung vergiftet. Damals wie heute monierten Marktteilnehmer zudem die hohe Abhängigkeit von Apple.

    Experten gehen aktuell von einem Umsatzanteil Dialogs mit dem US-Konzern von etwa drei Vierteln aus. Zum Vergleich: Mit dem Smartphone-Riesen und Apple-Konkurrenten Samsung erzielt Dialog laut einer aktuellen Studie der Commerzbank etwa 4 Prozent seiner Erlöse.

    AUCH ANDERE APPLE-LIEFERANTEN LEIDEN

    Der aktuell noch stärkere Kurseinbruch muss auch vor dem Hintergrund jüngst schlechter Nachrichten seitens eines anderen Apple-Lieferanten gesehen werden: So arbeitet Apple an einer eigenen Technologie für die Grafikchips seiner Mobilgeräte wie iPhones und iPads und will diese in spätestens zwei Jahren auch einsetzen. Die Aktie des britischen Zulieferers Imagination Technologies hatte daraufhin schlagartig fast zwei Drittel ihres Werts verloren.

    Eine breitere Aufstellung mit Blick auf die Kunden erscheine für Dialog nun wichtiger denn je, erklärte Lampe-Analyst Iltgen. Langfristig bleibe das Geschäftsmodell von Dialog und seiner Analogchip-Designer sehr werthaltig. Der Weg aus der Abhängigkeit von Apple dürfte aber steinig werden.

    BARCLAYS BLEIBT OPTIMISTISCH

    Eine gute Möglichkeit, die große Abhängigkeit von dem Großkunden zu reduzieren, sieht Analyst Harald Schnitzer von der DZ Bank etwa in der Partnerschaft mit dem chinesischen Hersteller Spreadtrum. Das eröffne die Möglichkeit, das Geschäft in China und Indien auszubauen.

    Analyst Andrew Gardiner von der britischen Bank Barclays hält die Sorgen der Anleger wegen Apple indes für übertrieben. Die Entwicklung von Grafik-Chips sei mit der von Strommanagement-Halbleitern nur bedingt vergleichbar. Wichtiger sei aber noch, dass Apple in den vergangenen Jahren immer stärker auf Technik von Dialog gesetzt habe. Genau das sei bei Imagination Technologies nicht der Fall gewesen. Auch daher sieht der Experte den Kursrückschlag als Gelegenheit für Aktienkäufer. Bei einem Ziel von 51 Euro stufte der die Aktien des TecDax-Konzerns mit "Overweight" ein./mis/men/das




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