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    Metropolen überhitzt  12952  3 Kommentare Deutschland: Bald teuerster Immobilienmarkt Europas?

    Die Leerstandsquoten in den Big-5 liegen im unteren einstelligen Bereich. Unsere mittelgroßen Städte, mit Universitäten und Industrie, sind gefragter denn je. Bereits heute steigen die Immobilienpreise in den Metropolen achtmal so stark wie die Einkommen. 

    Wohnraum wird immer knapper und die stetig steigende Nachfrage führt dazu, dass die Vermieter bisweilen die Schallmauer des möglichen durchbrechen. Anders lässt es sich wohl kaum erklären, dass die Immobilienpreise in den deutschen Metropolen sich weitgehend von den verfügbaren Einkommen der Haushalte entkoppelt haben. Dies wird daran deutlich, dass jeder Mieter 1.700 Euro pro Jahr zu viel zahlt, denn 44 Prozent der neuen Mietverträge verstoßen gegen das Gesetz ("Bild"). Wie Katrin Göring-Eckardt sagte, sei die löchrige Mietpreisbremse vor dem Hintergrund eines immer härter werdenden Wohnungsmarkts unverantwortlich. Immerhin zahlen die Mieter in Deutschland pro Jahr 310 Millionen Euro zu viel. Es stellt sich die Frage, wann ist zu viel wirklich zu viel? 

    Eine Untersuchung des Bundesverbands der Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), belegte, dass die Preise für Wohnimmobilien in den sechs Großstädten Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt und Stuttgart in den vergangenen zehn Jahren im Schnitt um mehr als 50 Prozent gestiegen sind. Dies wäre vollkommen unproblematisch, wenn die Einkommen ebenfalls im gleichen Prozentbereich zugelegt hätten. Jedoch sind Einkommen der Haushalte in den vergangenen zehn Jahren nur um etwas mehr als sechs Prozent gestiegen ("Welt").  

    Ein Ende dieses Trends sei laut BVR nicht in Sicht: „Diese Entwicklung ist ein Zeichen von zum Teil deutlichen Preisübertreibungen in einzelnen Stadtvierteln der Metropolen“, sagte BVR-Vorstand Andreas Martin. Martin rechnet nicht mit sinkenden Preisen: „Eine scharfe Preiskorrektur ist mittelfristig nicht zu befürchten.“ In den Metropolen gebe es immer noch zu wenige Wohnungen, und die Nachfrage bleibe hoch. Aus diesem Grund ist auch der Unterschied zwischen Stadt und Land enorm groß: Die Preise für selbst genutztes Wohneigentum legten im vergangenen Jahr in den Städten um 5,5 Prozent zu und auf dem Land nur um 4,0 Prozent. 

    Entgegen den alarmierenden Zeichen, kam Martin zu dem Fazit: „Sowohl im städtischen als auch im ländlichen Bereich haben sich die Preise seit 2007 weitestgehend im Einklang mit den Mieten und den verfügbaren Einkommen entwickelt“. Der BVR-Vorstand räumte jedoch ein, dass einige vereinzelte Übertreibungen in den Trendvierteln der großen Metropolen zu beobachten seien. 

    Eine Studie der Deutschen Bank geht davon aus, dass der Preisanstieg der letzten acht Jahre unvermindert weitergehen wird ("Focus"). Die wesentlichen Faktoren sind: Bis 2020 werden rund eine Million Wohnungen fehlen, seit 2012 sind rund 1,8 Millionen Menschen mehr nach Deutschland gezogen und rund 800.000 Studenten brauchen in den Großstädten eine Wohnung. Auch wenn sich die Haushalte eine Mietwohnung immernoch leisten können, bleibt die Überschuldungsgefahr im Bereich Eigentumswohnung. Die Deutsche Bank prognostizierte, dass die Immobilien in Deutschland so überteuert sein werden wie sonst nirgendwo in der Eurozone.




    wallstreetONLINE Redaktion
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