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    Kostendruck durch Niedrigzinsen  1794  0 Kommentare Weitere Beitragserhöhungen in der PKV?

    2016 wechselten etwa genauso viele Versicherte von den gesetzlichen Kassen in die Privatversicherung wie umgekehrt, zeigt eine Studie der Ratingagentur Assekurata - und das trotz einer früh angekündigten Beitragserhöhung, die bei durchschnittlich 4,8 Prozent lag. Doch das Neugeschäft schwächelt.


    Die privaten Versicherer haben derzeit deutlich weniger Neuzugänge zu verzeichnen als in 2016. (© sepy)

    Im Geschäftsjahr 2016 verbesserten die privaten Krankenversicherer ihr Kapitalanlageergebnis um rund 600 Millionen Euro auf knapp 9,4 Milliarden Euro, berichtet die Kölner Ratingagentur Assekurata. 

    Doch das Neugeschäft fiel mager aus. So erhöhte sich die Zahl der Zusatzversicherungsverträge im vergangenen Jahr lediglich um 1,3 Prozent. Und 14.600 Versicherte stiegen 2016 netto aus der Krankenvollversicherung aus. Der Saldo zwischen Wechslern aus der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in die PKV und umgekehrt hat sich verbessert: Hatten 2015 die Abgänge zur GKV die Zugänge noch um 19.500 Personen übertroffen, ist der Saldo 2016 mit minus 1.100 nahezu ausgeglichen. "Dies ist insofern bemerkenswert, als der PKV-Verband bereits Ende September prognostiziert hatte, dass auf rund zwei Drittel der Privatversicherten spürbare Beitragsanpassungen im zweistelligen Bereich zukommen würden.

    Langfristig beitragsseitig wenige Unterschiede zur GKV


    2017 verzeichnet der Durchschnitt der von Assekurata gerateten privaten Krankenversicherer eine Beitragssteigerung von 4,8 Prozent. Im Beihilfebestand (private Krankenversicherung für Beamte, Anm. d. Red.) liegt der Wert mit 3,0 Prozent naturgemäß deutlich darunter. Der Durchschnittswert im Normalgeschäft fällt mit 5,4 Prozent etwas höher aus.

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    Im Zehn-Jahres-Vergleich haben sich im Assekurata-Durchschnitt die Bestandsbeiträge im Normalgeschäft um rund 53 Prozent erhöht, was einer jährlichen Anpassungsrate von 4,2 Prozent entspricht. Zum Vergleich: Der GKV-Höchstbeitrag (inklusive Zusatzbeitrag) ist in den vergangenen zehn Jahren zwar „nur“ um knapp 30 Prozent beziehungsweise 2,8 Prozent pro Jahr gestiegen, absolut gesehen liegt die GKV mit einem Beitragsanstieg von insgesamt 156 Euro jedoch um rund 17 Euro über dem Assekurata-Durchschnitt. 

    Düsterer Ausblick für 2018
     

    "Die Zinsentwicklung und die Politik der Europäischen Zentralbank (EZB) schlagen nun jedoch endgültig auch auf die Kunden der privaten Krankenversicherung durch", schreiben die Studienautoren. 


    Die privaten Krankenversicherer sehen sich mit großen finanziellen Herausforderungen konfrontiert. (© Pixelot)

    Das Problem: Von den Prämien der Versicherten, die jünger sind als 63 Jahre, müssen mindestens zehn Prozent am Kapitalmarkt angelegt werden. Diese Mittel bilden dann einen Kapitalstock, der dazu dienen soll, bei älteren Versicherungsnehmern die Versicherungsprämien auf einem erträglichen Niveau zu halten.


    Dieter Fromm
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    Dieter Fromm ist Gründer und Geschäftsführer von moneymeets. Vorher war er 29 Jahre als Berater, Private Banker und Gesamtverantwortlicher für das Privatkundengeschäft der drittgrößten Sparkasse Deutschlands tätig. Mit der Gründung von moneymeets im Jahr 2011 hat er sich auf die Transparenz und die digitale Alternative zur klassischen Anlageberatung konzentriert.
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    Verfasst von Dieter Fromm
    Kostendruck durch Niedrigzinsen Weitere Beitragserhöhungen in der PKV? Die privaten Krankenversicherungen sind langfristig nicht viel teurer geworden als die gesetzlichen Kassen. Wegen der Zinssituation sind bei Privatversicherern aber Beitragserhöhungen zu erwarten.