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     806  0 Kommentare GOTS-zertifizierte Bio-Baumwolle enthält genmanipulierte Organismen (GVO)

    Bempflingen (ots) - Die GOTS-Richtlinien verbieten das, aber der
    GOTS geht den Vorwürfen nicht nach sondern zweifelt am Testverfahren.

    Nicht nur wir warnen schon lange: In Indien wird es irgendwann
    weder GVO-freie Baumwolle noch sauberes Saatgut geben, denn
    manipulierte Gene gelangen über Pollenflug auch in nicht-manipulierte
    Pflanzen derselben Art und damit in deren Saatgut. Vor allem Indien,
    wo 2002 erstmals GVO-Baumwolle angebaut wurde und wo der Anteil
    inzwischen bei weit über 90 Prozent liegt, hat nun ein großes
    Problem. Jetzt wurden GVO-Verunreinigungen in GOTS-zertifiziertem
    Baumwollgarn aus Indien gefunden.

    Der Verdacht, dass zertifizierte Bio-Baumwolle GVO enthält, wurde
    schon im April 2009 von der staatlichen indischen Export-Organisation
    Apeda geäußert. Deren Direktor, Sanjay Dave, sprach seinerzeit von
    Betrugsfällen "gigantischen Ausmaßes". Dutzende Dörfer hätten
    zusammen mit westlichen Zertifizierungsfirmen große Mengen
    gentechnisch veränderter Baumwolle in den Handel gebracht, hieß es in
    einem Artikel der Financial Times Deutschland. Damals ging man davon
    aus, dass die Bio-Textilbranche sich nicht den Ast absägen würde, auf
    dem sie sitzt und sie deshalb fortan die Produktionsabläufe stärker
    selber überwachen würde. Doch daraus wurde leider nichts.

    Jetzt hat das Schweizer Magazin Saldo (vergleichbar dem deutschen
    Ökotest-Magazin) in Indien recherchiert und GOTS-zertifiziertes
    Bio-Garn testen lassen. Ergebnis: Das deutsche Labor hat hohe
    GVO-Verunreinigungen nachgewiesen. Damit konfrontiert, wehrt sich
    eine GOTS-Sprecherin "man könne GVO nur in der Rohbaumwolle, nicht
    aber im Garn nachweisen". Sofern man lediglich billige
    Schnellverfahren anwendet, ist diese Aussage richtig. Will man es
    wirklich wissen und gibt für belastbare Tests mehr Geld aus, so ist
    diese Aussage falsch.

    Die Positionen sind eindeutig

    Die EU sagt: "Erzeugnisse, die aus oder durch GVO erzeugt wurden,
    sind mit ... der Auffassung der Verbraucher von ökologischen/
    biologischen Erzeugnissen unvereinbar". Ein Betrug mit Bio-Siegeln
    ist deshalb bewusste Verbraucher-Täuschung.

    Das Magazin Saldo berichtet das, was seit langem befürchtet wird:
    Reines Bio-Saatgut sei in Indien kaum mehr zu haben, und selbst als
    GVO-frei deklariertes Saatgut sei oft kontaminiert.

    Indische Händler und Produzenten sind nicht aus Not korrupt.
    Mangelndes Unrechtsbewusstsein und Gewinnsucht spielen eine große
    Rolle. Wir haben es selbst erfahren: Weil Bio-Baumwolle bis zu 15
    Prozent teurer ist, kaufen indische Händler lieber konventionelle und
    besorgen das Bio-Zertifikat dafür später.

    Der GOTS erlaubt keinerlei GVO-Verunreinigung, nämlich 0,0 Prozent
    im Endprodukt. Während er die Einhaltung aller anderen Bio-Kriterien
    streng kontrolliert, schreibt er keine GVO-Tests vor. Warum? Wie
    gesagt: Gute und belastbare Testverfahren sind aufwendig und teuer,
    sie deshalb nicht durchzuführen ist fahrlässig!

    Wir lassen Saatgut und Baumwolle durch das Speziallabor Impetus
    Bioscience in Bremerhaven auf GVO-Rückstände testen, weil wir für uns
    und unsere Kunden Sicherheit wollen. Wir tun das, obwohl die Flächen
    unseres kirgisischen Baumwoll-Projektes weit genug von GVO-Flächen
    entfernt sind und Uganda, unser zweites Projekt-Land, sich komplett
    gegen Gentechnik entschieden hat.

    Wir verlangen, dass der GOTS den jetzt im Raum stehenden Vorwürfen
    umgehend gewissenhaft nachgeht. Der Ruf der gesamten
    Bio-Textilbranche steht auf dem Spiel. Cotonea setzt sich seit jeher
    ganz grundsätzlich für eine gentechnik-freie Landwirtschaft ein, aus
    Gründen, die weit über das Problem der GVO-Rückstände hinausgehen.

    Wir wollen, dass Saatgut frei verfügbar ist und bleibt. Die Bauern
    müssen es aus der Ernte des Vorjahres kostenlos zurückhalten und
    wieder aussäen können, ohne dafür Lizenzgebühren zahlen zu müssen!

    Wir fordern einen Stopp der Glyphosat-Zulassung. GVO-Baumwolle
    enthält ein bakterielles Gen, das sie ein Enzym produzieren lässt,
    wodurch sie immun wird gegen das Herbizid Glyphosat. So kann dieses
    Unkrautvernichtungsmittel - großflächig eingesetzt - alle anderen
    Pflanzen, die außer der Baumwolle auf einem Acker wachsen,
    vernichten. Neben der konventionellen industriellen Landwirtschaft
    tragen auch gentechnisch veränderte Pflanzen zum weltweiten
    Artensterben bei.

    Und wir fordern ein Ende der Fast-Fashion-Unkultur, denn sie hat
    zu einem derart hohen Ressourcenverbrauch geführt, dass immer
    schädlichere Produktionsmethoden eingesetzt werden - und zwar über
    die gesamte Herstellungskette - um diesen Konsumwahn aufrecht
    erhalten zu können.

    OTS: Cotonea - Gebr. Elmer & Zweifel GmbH & Co. KG
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    Pressekontakt:
    indivisio
    Hannelore Ohle
    0711 75881374
    hannelore.ohle@indivisio-pr.de

    Unternehmenskontakt:
    Cotonea - Gebr. Elmer & Zweifel
    Roland Stelzer
    Auf dem Brühl 1-9
    72658 Bempflingen
    07123 9380-0
    www.cotonea.de



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