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    Unter dem Mikroskop: Das Portfolio von BB Biotech

    BB Biotech investiert in eine Vielzahl etablierter und junger Unternehmen aus den Bereichen Pharmazie und Biotechnologie. Die Biotechunternehmen stammen meist aus den USA, denn im Gegensatz zu Europa sind Biotech-Gründungen und die dafür nötigen Finanzierungen dort wesentlich einfacher auf die Beine zu stellen.

    Die Portfolioflagschiffe von BB Biotech sind: Vertex Pharmaceuticals (WKN: 882807), Ionis Pharmaceuticals (WKN: A2ACMZ), Celgene (WKN: 881244) und Incyte (WKN: 896133). Alle vier Unternehmen wurden um 1990 gegründet und gehören zu den bekannten Pharma-Adressen in den USA.

    Depot-Flagschiff Nummer 1, Vertex Pharmaceuticals (WKN: 882807), verfügt mit dem Medikament Kalydeco bisher über ein wirksames Mittel, um die Erbkrankheit Mukoviszidose – zystische Fibrose (häufige Abkürzung CF) – zu behandeln. Bei den Patienten ist aufgrund eines veränderten Gens der Salz- und Wassertransport in den Zellen gestört und die Betroffenen leiden meist nicht nur unter chronischem Husten, sondern auch unter Lungenentzündungen und anderen wiederkehrenden Atemwegserkrankungen. Kalydeco wirkt jedoch nur bei Vorliegen einer ganz bestimmten Gen-Mutation. Nun hat das Unternehmen ein neues Dreifach-Präparat testen lassen, dass bei 90 Prozent der Betroffenen wirken könnte.

    Vor dem Hintergrund der jüngsten Vertex-Studienergebnisse sagte Jeffrey Leiden, seit 2012 CEO bei Vertex, in einem Interview mit dem US-Nachrichtenmagazin Forbes: „Es wird zu einem Paradigmenwechsel kommen, wie wir zukünftig über die Behandlung dieser Krankheit denken.“ (8. August 2017). Mit dem neuen Medikament soll es nicht mehr notwendig sein, dass vier verschiedene Patienten unterschiedliche Medikamente bekommen, so Leiden. Vor gut 28 Jahren hatte der heutige Direktor des National Institute of Health, Francis Collins, das CF-Gen und die Krankheit entdeckt. Er sagte gegenüber Forbes zu den Vertex-Studienergebnissen: „Das ist es, wovon wir einst geträumt haben“. Analysten rechnen damit, dass sich aufgrund des neuen Medikaments der Umsatz von 1,7 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr bis 2021 verdreifachen könnte und schließlich sieben Milliarden Dollar erreicht. Derzeit belegt Vertex im internationalen Vergleich Platz 17 der innovativsten Unternehmen und wäre mit dem neuen Medikament auf dem Sprung zu einer dominierenden Position im Krankheitsfeld Mukoviszidose.

    In Deutschland gab es 2016 insgesamt 5.331 registrierte Mukoviszidose-Patienten und fast alle Patienten wissen, welche Mutation vorliegt. Dies ist besonders für die Entwicklung neuer Medikamente wichtig. In den USA gibt es circa 30.000 Patienten und weltweit circa 70.000, so die Information der Cystic Fibrosis Foundation

    Ein weiteres Spezialgebiet in der Medikamentenforschung widmet sich Störungen im Nervensystem wie sie zum Beispiel bei einer Polyneuropathie auftauchen – Symptome sind Kribbeln und Taubheitsgefühle in Armen und Beinen, die mit Schmerzen einhergehen können. Man unterscheidet zwischen einer angeborenen Polyneuropathie (FAP) und erworbenen Polyneuropathie. In den USA leiden circa 10.000 Patienten an dieser seltenen Krankheit. Bislang sagten Experten, dass eine Lebertransplantation in der Frühphase der Erkrankung die Progression aufhalten könne, so die Angabe des in München ansässigen MGZ: Medizinisch Genetisches Zentrum.

    In Europa ist zur Behandlung der Erbkrankheit das Pfizer-Medikament Vyndaqel zugelassen, jedoch nicht in den USA. Für Menschen mit einer angeborenen Polyneuropathie könnte Ionis Pharmaceuticals (WKN: A2ACMZ) ein neues Medikament auf den Markt bringen. Am 11. August 2017 gab das Unternehmen bekannt, dass es vom GSK Institute die vollen Rechte an einem neuen Medikament erhalten hat. Noch in diesem Jahr werden Neuigkeiten der US-Behörden (u.a. Food and Drug Administration - kurz FDA) und der zuständigen europäische Institute erwartet. Sobald die Zustimmung erteilt wird, wäre es das erste Medikament in den USA zur FAP-Behandlung, wie das Biotech-Nachrichtenportal exome mitteilte. 

    Der Pharmahersteller Celgene (WKN: 881244) legt seinen Schwerpunkt auf den Milliardenmarkt zur Behandlung von Krebserkrankungen. Das Unternehmen entwickelt sogenannte IMiDs zur Bekämpfung der Krankheitsursache. Im Mittelpunkt steht die Behandlung des multiplen Myeloms – einer Krebserkrankung des blutbildenden Systems. Im Jahr 2015 lebten weltweit circa 75.000 Menschen mit der Erkrankung. Zur Behandlung wurde von Celgene Revlimid entwickelt. Die FDA und Europäische Kommission erteilten im Februar 2017 die Genehmigung. Somit rechnen Analysten im zweiten Halbjahr 2017 mit steigenden Umsätzen. Zudem wird derzeit die Wirkung von Revlimid bei Lymphona – den bösartigen Erkrankungen des lymphatischen Systems – geprüft. 

    Für Celgene (WKN: 881244) und Incyte (WKN: 896133) rechnen Analysten weiterhin mit einem zweistelligen Wachstum pro Jahr – Incyte wurde 2017 von Forbes auf Platz 6 der weltweit innovativsten Unternehmen gewählt. Das Unternehmen vertreibt das Medikament Jakafi mit dem Wirkstoff Ruxolitinib – es wird eingesetzt bei der Behandlung der primären Myelofibrose (einer seltenen hämatologischen Erkrankung, kurz PMF), Polycythaemia vera (PV) und Post-Essentieller-Thrombozythämie (Post-ET). Für Europa wurde im April das Medikament Olumiant zur Behandlung von rheumatoider Arthritis (RA) bei Erwachsenen zugelassen – die häufigste entzündliche Erkrankung der Gelenke. Die FDA lehnte im April 2017 die Zulassung des Medikaments aufgrund von Bedenken hinsichtlich der Dosierung und Sicherheit ab und forderte detaillierte Daten.

    Neben diesen teilweise sehr seltenen Erkrankungen, investiert BB Biotech in Unternehmen, deren Medikamente einen Massenmarkt bedienen. Hierzu gehören: Novo Nordisk, das derzeit auf die Zulassung der Diabetesarznei Semaglutid wartet oder das Unternehmen Kite Pharma, dass ein Krebsmedikament auf der Basis von modifizierten köpereigenen T-Zellen entwickelt hat. Auch Tesaro ist hier zu nennen, denn es erhielt für Zejula zur Behandlung von Eierstockkrebs von der FDA die Zustimmung und mehr als 1.500 Patienten in den USA erhielten im zweiten Quartal das Medikament. Auch das Unternehmen Neurocrine Biosciences ist auf Erfolgskurs, denn es hat das Medikament Ingrezza zur Behandlung von Bewegungsstörungen, sogenannten Spätdyskinesien – eine Folgeerscheinung aufgrund der Einnahme von Psychopharmaka – entwickelt. Das Medikament wurde im Mai eingeführt und bereits im zweiten Quartal lag der Umsatz bei 6,3 Millionen Dollar, während Analysten nur mit 0,7 Millionen Dollar gerechnet hatten.

    Zudem beobachten die BB Biotech-Analysten Unternehmen, die sich mit der Entwicklung von Wirkstoffen gegen Alzheimer beschäftigen.

    Für Anleger ist es fast unmöglich den Überblick über die Pharmabranche zu behalten und die Potenziale einzelner Medikamente zu bewerten. In diesem Bereich sind profunde Kenntnisse unabdingbar. Das Investmentunternehmen BB Biotech wurde 1993 in der Schweiz gegründet und verfügt über langjähriges Branchen Know-how, wovon Anleger profitieren können. 


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