ETF Securities – Portfolioeinblick
Überlegungen bei der Wahl eines Rohstoffindex
Sucht man einen Rohstoffindex für eine Anlage, sollten verschiedene Faktoren in Erwägung gezogen werden. Die mit Vergangenheitswerten simulierte Wertentwicklung gibt nur einen Teil des Gesamtbilds wieder. So können etwa die Anlagekosten eines Instruments wie eines börsengehandelten Produkts (ETP), das einen Rohstoffindex nachbildet, abhängig von diversen Faktoren höchst unterschiedlich ausfallen.
Indexzusammensetzung und Indexgewichtung
Die Zusammensetzung und die Gewichtung eines Rohstoffindex bestimmen dessen Diversifizierungsgrad. Je diversifizierter der Rohstoffindex ist, desto besser schützt er vor Abwärtsrisiken, wenn er einem Multi-Asset-Portfolio hinzugefügt wird.
Die wichtigen Rohstoffindizes können sich hinsichtlich ihrer Zusammensetzung erheblich voneinander unterscheiden, wie aus der Grafik hervorgeht. Im Bloomberg Commodity Index (BCOM) sind zum Beispiel die Bereiche Landwirtschaft mit 31 Prozent und Energie mit 28 Prozent vertreten. Der S&P GSCI und der Deutsche Bank Liquid Commodities Index Optimum Yield (DBLCI-OY) weisen hingegen eine Konzentration von über 50 Prozent im Energiesektor auf.
Auch der Blick auf die einzelnen Rohstoffe ist interessant. 40 Prozent des S&P GSCI stecken allein in Rohöl (23 Prozent beziehungsweise 16 Prozent in Rohöl der Sorten WTI und Brent), während in anderen Rohstoffindizes die Gewichtung einzelner Rohstoffe höchstens 13 Prozent beträgt. Die Gewichtungen unterliegen im Laufe der Zeit geringfügigen Änderungen. Je stärker ein Index seine Bestandteile gleichgewichtet, desto höher ist sein Diversifizierungsgrad.
Modifiziert man die Zusammensetzung und Gewichtung eines Index, ändert aber nichts an der Rollmethode, so erhöht sich ab Ende Dezember 2015 gerechnet die Rendite der UBS-Indizes um 2,3 Prozent und die der Deutsche-Bank-Indizes um 0,9 Prozent (siehe oben).
Rollstrategie eines Index
Im Folgenden analysieren wir die Performance von vier Rohstoffindizes, um zu beurteilen, wie sich die „verbesserten“ Rollstrategien auf die Renditen auswirken. Die vier Indizes wurden wie der BCOM zusammengesetzt und gewichtet, verwenden aber jeweils andere Rollstrategien.
In der folgenden Grafik sind die Zusatzrenditen dargestellt, die die drei verbesserten Strategien über den BCOM hinaus erzielen. Für die erste Strategie wurde die durchschnittliche Laufzeit von 2 oder 3 Monaten auf 5 oder 6 Monate angehoben, so wie dies auch im Übergang vom BCOM zum BCOM 3 Month Forward Index (BCOMF3) geschieht. Indexanbieter bedienen sich oft dieser Strategie, um den Einfluss des Contango (negative Rollrendite) auf die Gesamtrendite des Index abzumildern. Mit dieser Strategie stieg die Rendite um 2 Prozent.