Game Over?

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    US-Spielzeughandel unter Druck - Erstes Opfer: Toys"R"Us

    Am Montag hatte die US-Einzelhandelskette für Kinderspielzeug Toys"R"Us Insolvenz angemeldet. Scheinbar konnte man mit der Online-Konkurrenz von Amazon nicht mithalten. Zudem gab es einen massiven Preisdruck in den Geschäften.

    Der größte Spielzeugeinzelhändler, mit weltweit mehr als 1.600 Filialen und 64.000 Angestellten, hat einen Insolvenzantrag gestellt, wie das Nachrichtenmagazin Bloomberg berichtete. Bislang sollen alle Geschäfte weiterhin geöffnet bleiben. Dafür springt ein Konsortium - unter der Führung der US-Bank JPMorgan Chase & Co. - mit einer 3 Milliarden Dollar Finanzspritze ein. Die Summe muss noch vom Gericht genehmigt werden. Jedoch dürfte der Schuldenberg für massive Veränderungen sorgen. 

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    Michael Freitag, Sprecher von Toys"R"Us, sagte: "Wie bei jedem anderen Einzelhändler werden Entscheidungen über Filialschließungen erst getroffen, wenn über die Unternehmensstrategie entschieden wurde". Bereits mehr als ein Dutzend Einzelhändler haben in diesem Jahr den Chapter 11-Prozess gewählt, um Geschäfte zu schließen wie z. B. Payless Inc., Gymboree Corp. und Perfumania Holdings Inc.. Die Insolvenz nach Chapter 11 ermöglicht den Konzernen eine Umschuldung.

    Der Schuldenberg beim Spielzeugeinzelhändler Toys"R"Us stammt laut Angaben von Bloomberg von der Übernahme durch die Investoren Bain und KKR. Im Jahr 2005 wurde der Konzern von den Investoren für 7,5 Milliarden Dollar gekauft und anschließend wurde der Kaufpreis als Schulden auf den Konzern übertragen. Davon sind noch 5 Milliarden Dollar in der Bilanz. Wie der Spiegel schrieb, müsste Toys"R"Us im kommenden Jahr 400 Millionen Dollar an Schulden zurückzahlen.

    Seit 2013 konnte das Unternehmen keinen Jahresgewinn mehr ausweisen. Vor zwei Jahren übernahm David Brandon das Ruder und versuchte die Verbindlichkeiten abzubauen. Im zweiten Quartal 2017 lag der Nettoverlust bei 164 Millionen Dollar, während es im Vorjahresquartal nur 126 Millionen Dollar waren.

    Das Unternehmen blickt auf eine über sechzigjährige Firmengeschichte zurück. Im Jahr 1957 eröffnete der erste Toy"R"Us-Store nach dem Vorbild von Supermärkten in Washington. Von 1948 bis 1994 stand der Firmengründer Charles Lazarus an der Spitze des Unternehmens. 

    Neben dem Insolvenzantrag für die USA, beabsichtigt auch der kanadische Ableger einen Insolvenzantrag zu stellen. Die Aktivitäten außerhalb der USA und Kanadas sind nicht Teil des Chapter 11-Prozesses. 

    Zu den größten Gläubigern gehören laut WirtschaftsWoche: Mattel (135,6 Millionen Dollar), Hasbro (59 Millionen Dollar), Lego (31,6 Millionen Dollar) und Playmobil USA (2,5 Millionen Dollar). 

     





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