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    Hedgefondstrategien

    Long/Short Equity:
    Die Manager kaufen Aktien, die ihrer Ansicht nach unterbewertet sind (die Long-Positionen) und verkaufen Titel leer, die sie für überbewertet halten (Short-Positionen). Per saldo treten sie aber meistens als Käufer auf. Dies ist die von Hedge-Fonds am häufigsten angewandte Strategie.

     

    Managed Futures:
    Die Manager dieser Hedge-Fonds spekulieren an den Terminmärkten. Dabei werden Futures auf Rohstoffe ebenso eingesetzt wie etwa auf Schweinebäuche oder Aktien. Die Kauf- und Verkaufsentscheidungen treffen oftmals Computermodelle. Profitiert wird von steigenden wie fallenden Kursen.

     

    Global Macro:
    Die Fonds setzen auf gesamtwirtschaftliche Ereignisse, die sich auf Aktien-, Anleihen- und Rohstoffpreise sowie auf die Wechselkurse auswirken. Dabei werden neben Kassa- auch Terminpositionen eingegangen. Teilweise werden computergestützte Handelssysteme verwendet. Bekanntester Vertreter dieser Strategie war der Quantum Fund des GroßSpekulanten George Soros.

     

    Dedicated Short Bias:
    Das Portfolio dieser Fonds ist auf fallende Kurse ausgerichtet. Kaufpositionen als Gegengewicht werden kaum eingegangen. Der Fonds-Manager verkauft überbewertete Aktien leer, mit dem Ziel, die Papiere zu einem späteren Zeitpunkt, günstiger zurückkaufen zu können.

     

    Florian Homm, ehemaliger Hedgefond-Manager

    Foto: picture alliance / AP Photo | MICHAEL SOHN

     

    Fixed Income Arbitrage:
    Die Manager schlagen zum Beispiel Profit aus Renditedifferenzen zwischen verschiedenen festverzinslichen Wertpapieren - im Jargon Preisanomalien genannt. Dabei werden auch Derivate eingesetzt. Die Hebelwirkung über dafür aufgenommene Kredite ist hoch. Angestrebt werden stetige Erträge bei geringer Volatilität.

     

    Event Driven:
    Mit dieser Strategie versuchen Manager vom Eintreten eines bestimmten Ereignisses, etwa einer Unternehmensübernahme, zu profitieren. So werden die Aktien des Übernahmekandidaten gekauft, die der übernehmenden Firma werden leer verkauft. Andere Ereignisse sind Restrukturierungen, Liquiditation und Insolvenzen (Distressed).

     

    Equity Market Neutral:
    Im Gegensatz zur Long/Short-Strategie wird hier ein marktneutrales Portfolio gehalten. Das Risiko zum Aktienmarkt soll gleich null sein. Dazu nutzen die Fonds bestehende Marktineffizienzen aus, indem sie identische Positionen in unterschiedlichen Aktien-Sektoren kaufen und leer verkaufen. Über kurz oder lang werden diese sich angleichen, und der Fonds profitiert.

     

    Emerging Markets:
     Dies ist eine Strategie, die den "normalen" Investments wohl am ähnlichsten ist. Es wird in Aktien oder Anleihen aus Schwellenländern investiert. Da allerdings Leerverkäufe und der Einsatz von Derivaten in diesen meist recht unterentwickelten Märkten nur beschränkt möglich sind, gehen die Manager meist nur Kaufpositionen ein.

     

    Convertible Arbitrage:
    Bei dieser Strategie kaufen die Fonds eine als billig eingestufte Wandelanleihe (Convertible) und verkaufen zusätzlich die dazugehörige Aktie leer. Auch hier geht es um die Angleichung von am Markt bestehenden Preisineffizienzen, da eine Wandelanleihe aus einem Zins- und aus einem Aktienteil besteht. Die Strategie ist absolut marktneutral ausgerichtet. Angestrebt werden auch hier konstante Erträge bei möglichst niedriger Volatilität.
     

     

     

    Autor

    Markus Ross
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