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     1380  1 Kommentar Der Währungsmarkt - Schlaf in himmlischer Ruh? - Seite 2

    Aber, mit der Digitalisierung haben die USA tatsächlich eine vielversprechende Wirtschaftsvision gefunden, wieder „First“ zu sein. Die Apples, Googles usw. können zukünftig jede Menge Wertschöpfung in vielen technischen und Industriebereichen entfalten und uns und den Japanern zusetzen.

    Die Fed - Dein Freund und Export-Helfer

    Diese vielversprechenden Perspektiven soll ein stark aufwertender Dollar bloß nicht kaputtmachen. Ohnehin nimmt der internationale Konkurrenzdruck zu, da sich die Weltkonjunkturtorte nicht mehr wie früher als eine alle satt machende Sahne-, sondern als weniger kalorienreicher Rührkuchen präsentiert. Und so hat Amerika für sich das Dollar-Dumping entdeckt. Washington ist in den Währungsabwertungswettlauf eingetreten. Damit kann der handelspolitische Balkonnörgler Trump dem exportüberschüssigen Deutschland, Japan und China alternativ das Leben schwer machen.  

    Und wer drückt den US-Dollar? Die Drückerkolonnen der Fed natürlich! Attestieren Sie der Fed bitte nicht zu viel geldpolitisches Stabilitätsgedankengut. Mit der Deutschen Bundesbank hat sie so viel gemein wie eine Couch Potatoe mit Triathlon. Die US-Notenbank sieht sich ganz klar in der Verantwortung, auch dem amerikanischen Außenhandel das Füßchen zu kraulen.  

    Überhaupt, mit dem neuen Fed-Präsidenten Jerome Powell muss niemand Angst vor scharfen Zinserhöhungen in Amerika, damit einem starken Dollar und schließlich einem schwachen amerikanischen Export haben. Als ehemaliger Investmentbanker ist er ein natürlicher, ein im Fell gefärbter Feind steigender Zinsen. Der Fuchs wird nicht zum Vegetarier, nur weil er sein Revier wechselt.

    Alle Notenbanken sind egoistische Währungs-Dumper

    Wenn also Amerika Dollar-Schwäche betreibt, werden Europa und Japan den Teufel tun, mit restriktiver Geldpolitik die eigene Währung zu stärken. Insofern betreibt die EZB noch nicht einmal leichte, sozusagen geruchsarme Entblähungen ihrer bis zum Bersten mit Anleihen gefüllten Notenbankbilanz. Im Gegenteil, zunächst werden sogar weitere 270 Mrd. Liquidität in die Euro-Finanzmärkte gepumpt. Schwache Anleiherenditen sollen wie „Hau ab-Spray“ Euro-aufwertende Zuflüsse in den Euroraum verhindern. In diesem Zusammenhang ist auch noch lange nicht an Leitzinserhöhungen zu denken. Wenn die Fed egoistisch ist, wird Mario Draghi nicht Sankt Martin spielen und den europäischen Export-Rock teilen.

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    Robert Halver
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    Robert Halver verfügt über langjährige Erfahrung als Kapitalmarkt- und Börsenkommentator und ist durch regelmäßige Medienauftritte bei Fernsehsendern und Radiostationen, auf Fachveranstaltungen und Anlegermessen sowie Fachpublikationen und als Kolumnist einem breiten Anlegerpublikum bekannt. Seine Markenzeichen, die unterhaltsame, bildhafte Sprache, kommen bei keinem seiner Auftritte zu kurz.

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    Verfasst von Robert Halver
    Der Währungsmarkt - Schlaf in himmlischer Ruh? - Seite 2 Es gab eine Zeit, da war der US-Dollar noch eine wahre Leitwährung. Gegenüber DM oder Yen war er so stark wie Herkules. Wegen der Wirtschaftspolitik Ronald Reagans - massive staatliche Ausgabenprogramme und Steuersenkungen, die auf Pump finanziert …