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Steinhoff: Personalwechsel soll den Konzern retten - Aktie -15 Prozent
Heute fand das Krisentreffen zwischen dem Steinhoff-Konzern und seinen Hauptgläubigern in London statt. Es ging darum, wie der globale Konzern gerettet werden könnte. In erster Linie wurden Personalentscheidungen getroffen.
Danie van der Merwe wird den Platz von Markus Jooste - ehemaliger Vorstandsvorsitzende - einnehmen, der nach der Meldung von Unregelmäßigkeiten in der Buchhaltung vor zwei Wochen ausgestiegen war. Alexandre Nodale, CEO der französischen Möbelkette Conforama, wurde zum stellvertretenden CEO ernannt, so Steinhoff in seiner Erklärung am Dienstag.
Die unmittelbare Herausforderung des Duos Merwe / Nodale wird darin bestehen, die Kreditgeber davon zu überzeugen das Unternehmen auch in Zukunft zu unterstützen. Merwe und Nodale werden von Ben La Grange, Finanzchef, in einem insgesamt vierköpfigen Vorstand ergänzt - zusammen mit Louis du Preez. Der Wirtschaftsjurist Preez wurde zum neuen kaufmännischen Direktor ernannt.
Die Ernennungen sind der jüngste Schritt in einer Reihe von Umbesetzungen bei Steinhoff, nachdem das Unternehmen vor zwei Wochen 80 Prozent seines Marktwertes verloren hatte. Ob die Veränderungen im Management Kreditgeber wie die Citigroup, Bank of America, HSBC und BNP Paribas überzeugen werden, bleibt abzuwarten.
Am Tag als Jooste seinen Platz räumte gab es die letzten Expertenmeinungen. Bereits einige Tage zuvor bewertete die Commerzbank das Papier mit "Hold" - ebenso wie die Deutsche Bank. Nach dem Rücktritt von Jooste setzte Goldman Sachs das Papier auf "Neutral" mit einem Kursziel von 3,80 Euro (6.12.2017). Entgegen der Prognosen, belastet die Unsicherheit die Aktie stärker als erwartet. Seit dem 7.12.2017 zirkuliert die Aktie zwischen 0,35 Euro und 0,91 Euro. Am Dienstagnachmittag lag sie zuletzt mit 15 Prozent im Minus. Die Jahresperformance liegt bei - 87,84 Prozent. Die Aktie von Air-Berlin zeigt eine noch schlechtere Performance: - 94,13 Prozent.
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Die Unsicherheiten rund um den Steinhoff-Konzern werden nicht geringer, denn der österreichische Geschäftsmann Andreas Seifert hat in drei Ländern Zivilklagen gegen Steinhoff eingereicht. Es geht um die Bilanzen von Steinhoff und um den Anteil von Seifert an den Poco-Märkten sowie an Conforama France. Nach eigenen Angaben saß der Mutterkonzern des Möbelhändlers Poco am 14. Dezember auf ausstehenden Schulden i. H. v. 10,7 Milliarden Euro.