Systematics AG - Gutes Wachstum, schlechtere Rendite
Die Systematics AG hat im ersten Halbjahr den Umsatz gegenüber den ersten sechs Monaten 1999 auf 253,5 Mio. Euro fast verdreifacht. Dabei spielte das erstmalige Einbeziehen der zum 1. April 2000 übernommenen MSH International Service AG eine entscheidende Rolle. Aber auch ohne MSH lag die Umsatzsteigerung noch bei 92,5 Prozent. Alle Akquisitionen herausgerechnet, stieg der Umsatz um 35,8 Prozent auf 115,3 Mio. Euro.
Das EBITDA kam auf 16,0 Mio. Euro. Ohne Einbeziehung von MSH ergibt sich ein EBITDA von 10,8 Mio. Euro.
Die Geschäftsfelder Global Services und Hosted Services steuerten zum Gesamtumsatz 169,9 bzw. 52,3 Mio. Euro bei. Sie legten deutlich unterproportional zu und waren mit 4,5, bzw. 7,7 Prozent die
margenschächsten Divisionen. Besser sah es beim Geschäftsfeld E-Solution aus. Hier stieg der Umsatz um fast 56 Prozent auf 21,1 Mio. Euro. Die EBITDA-Rendite kam auf 9,1 Prozent. Beim E-Consulting
setzte man mit 10,2 Mio. Euro 105 Prozent mehr als im Vorjahr um und erwirtschaftete eine EBITDA-Rendite von 24 Prozent.
Der Integrationsprozess der MSH AG verläuft planmäßig sehr gut, heißt es aus dem Unternehmen. Zentrale Ziele wie die internationale Geschäftsausweitung sowie Kosteneinsparungen werden durch die
Nutzung der Synergien in den Bereichen Verwaltung, Einkauf und Ressourcen-Sharing würden erreicht.
Systematics plant, das bestehende E-Business um die Bereiche Communications und Multimedia zu erweitern. Im Rahmen der weiteren Internationalisierung wird Systematics in den Ausbau der Marke, auch
über den deutschsprachigen Raum hinaus, investieren. Hinsichtlich der Verbesserung der Rendite in den Geschäftsfeldern Global Services und Hosted Services habe man Restrukturierungen bereits
realisiert.
Das Unternehmen wird später im Jahr neu über die Planzahlen nachdenken. Einstweilen bleibt festzuhalten, dass der "ohne MSH"-Planumsatz um 20 Prozent übertroffen wurde.
Was Analysten meinen
Sal. Oppenheim erwartet für 2000_2001 0,35_1,07 Euro Gewinn je Aktie. Durch das margenschwächere IT-Outsourcing-Geschäft von MSH, Goodwill-Abschreibungen in Höhe von jährlich 17 Mio. DM und den
Verwässerungseffekt der letzten Kapitalerhöhung würden die Margen und das EPS in den nächsten 2-3 Jahren unter die für Systematics erwarteten Werte fallen. Ab 2003 sollten dann aber die
zusätzlichen Erträge und Synergien aus der Akquisition diese Effekte überkompensieren. Das Institut empfiehlt aufgrund der dominanten Marktstellung und der positiven Entwicklungen des Unternehmens
im Bereich E-Business die Aktie zum Kauf.
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Während also Sal. Oppenheim eine Bewertung des Unternehmens von nahezu 40 auf Basis der 2001-er Zahlen sieht, kommt Merill Lynch auf noch nicht einmal 23. Das Kursziel des Investmenthauses lautet
denn auch 80 Euro. Der Gewinn je Aktie wird für 2000_2001 bei 0,95_1,85 Euro gesehen. Der Kurs reflektiere noch nicht den Schritt des Unternehmens in den Internet-Dienstleistungsmarkt.
Der Chart
Die Aktie notiert heute 2,7 Prozent höher bei 41,60 Euro. Die Abwärtrendlinie aus März diesen Jahres liegt gegenwärtig bei 43 Euro. GD30 bei 48, GD100 bei 54 Euro deutlich fallend. GD200 leicht
abnehmend bei knapp 50. Stochastik im, RSI am überverkauften Bereich. Nächste statische Unterstützung bei knapp 40, darunter bei unter 30 Euro. Kurzfristige Kursgewinne sind in der überverkauften
Situation jederzeit möglich. Es sieht gegenwärtig noch nicht danach aus, dass sich ein Chart-Boden herausgebildet hätte.