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Zulieferer Hella profitiert vom Auto-Boom - Aktie auf Rekordhoch
LIPPSTADT (dpa-AFX) - Der Zulieferer Hella kann weiter von einer robusten Nachfrage aus der weltweiten Autoindustrie profitieren. Im ersten Geschäftshalbjahr (Juni bis November) sorgte die starke Nachfrage nach Lichtsystemen und Elektronik rund um Fahrerassistenzsysteme für ein überraschend starkes Umsatzplus, insbesondere im zweiten Quartal bekamen die Lippstädter ordentlich Schwung, wie Unternehmenschef Rolf Breidenbach sagte. Die Aktie zog in den ersten Handelsminuten deutlich an und erreichte ein Rekordhoch.
Der MDax-Konzern liegt nach sechs Monaten mit dem geplanten Wachstum bei Umsatz und operativem Ergebnis nahezu am oberen Ende der eigenen Prognosespanne. Die Westfalen bestätigten am Donnerstag den Ausblick auf das Geschäftsjahr 2017/18 (Ende Mai). Das Unternehmen rechne nach wie vor damit, schneller zu wachsen als der Automobilmarkt, sagte Breidenbach.
Konzernweit kletterte der Umsatz im ersten Halbjahr um 8 Prozent auf 3,45 Milliarden Euro. Ohne Wechselkurseffekte wäre das Plus 9,3 Prozent groß gewesen, hieß es. Das um Sonderkosten bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern kletterte um 9 Prozent auf 293 Millionen Euro. Umsatz und operatives Ergebnis fielen damit besser aus als von Analysten gedacht.
Die im November 2014 an die Börse gebrachte Aktie setzte ihren Rekordlauf fort. In den ersten Handelsminuten stieg das Papier um knapp zwei Prozent auf 56,50 Euro und war damit so teuer wie noch nie. Seit dem Börsengang kletterte die Marktkapitalisierung des Familienunternehmens mit rund 39 000 Mitarbeitern um rund 113 Prozent auf fast 6,3 Milliarden Euro. Damit entwickelte sich das Papier in diesem Zeitraum deutlich besser als der MDax oder die meisten Titel der Autobranche.
Den Ausblick bestätigten die Westfalen. Umsatz und operatives Ergebnis sollen im Gesamtjahr aus eigener Kraft um 5 bis 10 Prozent wachsen, die operative Umsatzrendite bei rund 8 Prozent liegen. Nach dem ersten Halbjahr sind es 8,4 Prozent. Unter dem Strich verdiente Hella mit 199 Millionen Euro 14 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
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Hella profitiert derzeit von einer guten Nachfrage nach Lichtsystemen und Elektronik sowie einer besseren Lage bei Spezialprodukten für Land- und Baumaschinen. Nahezu alle Weltregionen konnten insgesamt kräftig zulegen, im Heimatmarkt Deutschland allerdings gingen die Erlöse unter anderem wegen sinkender Produktion der Autobauer im Land um 4,1 Prozent zurück./men/zb/jha/