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    ROUNDUP  336  0 Kommentare Halbe Milliarde Euro Schäden durch 'Friederike'

    BERLIN (dpa-AFX) - Orkan "Friederike" hat in Deutschland mindestens acht Menschen das Leben gekostet. Der schwere Sturm am Donnerstag habe rund eine halbe Milliarde Euro Schaden angerichtet, wie aus ersten Schätzungen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervorgeht. Die Bahn hatte den Fernverkehr deutschlandweit eingestellt, er kam Freitag langsam wieder ins Rollen. Auch die Wetterlage entspannte sich - allerdings bleibt es ungemütlich.

    "Friederike" gilt als der schwerste Sturm in Deutschland seit "Kyrill", der auf den Tag genau elf Jahre zuvor über das Land hinweggefegt ist. Allerdings war "Kyrill" deutlich verheerender. Der Sturm schlug mit mehr als 2 Milliarden Euro Schaden zu Buche.

    Wie "Kyrill" hinterließ "Friederike" nicht nur eine Schneise der Verwüstung. In Nordrhein-Westfalen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg kamen mindestens acht Menschen ums Leben, darunter zwei Feuerwehrleute. Mehrere Leute wurden verletzt. "Kyrill" hatte 2007 in Deutschland elf Menschen das Leben gekostet.

    Da zahlreiche Bahnstrecken zunächst noch gesperrt waren, mussten Reisende auch am Freitag mit erheblichen Einschränkungen rechnen, erklärte die Deutsche Bahn am Freitagvormittag. Am Morgen standen an vielen Bahnhöfen im ganzen Land viele Menschen ratsuchend an Service-Ständen und Infotafeln. An zahlreichen Bahnhöfen seien zusätzliche Mitarbeiter zur Betreuung der Reisenden im Einsatz, so die Bahn.

    Nach Angaben der Deutschen Bahn hat "Friederike" Millionenschäden am Schienennetz angerichtet. An mehr als 200 Streckenabschnitten seien Reparaturen notwendig. Bahnreisende oder Mitarbeiter seien nicht zu Schaden gekommen. Der Bahn-Vorstand für den Personenverkehr, Berthold Huber, verteidigte die bundesweite Einstellung des Bahnverkehrs. "Die Entscheidung, die Sicherheit unserer Fahrgäste und Mitarbeiter über alles zu stellen, war richtig." Erstmals seit "Kyrill" 2007 rollte am Donnerstag im ganzen Land kein Zug mehr.

    Um Mitternacht hob der Deutsche Wetterdienst (DWD) die letzten Unwetterwarnungen auf. Er kündigte für Freitag noch Sturmböen auf den Bergen und an der See an und warnte vor Glätte. Ansonsten erwarteten die Experten für Freitag und das Wochenende vor allem Wolken und Regen-, Schnee- und Graupelschauer.

    Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) bedankte sich via Twitter bei den Rettungskräften und sprach den Angehörigen der Todesopfer sein Mitgefühl aus. "Ich danke vor allem den mehr als 1000 ehrenamtlichen THWlern sowie allen anderen Einsatzkräften, die sich in den Dienst der Gesellschaft gestellt haben." Der Sturm habe gezeigt, wie wichtig das Technische Hilfswerk (THW) für das Zusammenleben sei.

    Polizei und Rettungskräfte waren während des Orkans im Dauereinsatz und in der Nacht sowie am Freitagmorgen mit Aufräumarbeiten beschäftigt. In den betroffenen Regionen wurden die Einsatzkräfte oft alarmiert, weil Bäume umgestürzt waren oder Dächer abgedeckt wurden. Es kam zu zahlreichen Verkehrsunfällen und Straßensperrungen.

    Der Orkan wütete auch im Wald. Der Landesbetrieb Wald und Holz in Nordrhein-Westfalen etwa geht zwar davon aus, dass die Schäden deutlich geringer sind als "Kyrill". Allerdings sollten Spaziergänger generell vorsichtig sein, wenn sie in Wäldern und Parks unterwegs sind. Abgebrochene Äste könnten herabfallen, auch manche Bäume könnten Tage nach dem Sturm noch umfallen, warnte zum Beispiel der hessische Waldbesitzerverband.

    Auch in anderen Ländern wütete "Friederike". In Belgien und den Niederlanden kamen Menschen ums Leben. In Polen gab es mehrere Verletzte.

    "Friederike" fegte von Westen her über Deutschland. Auf dem Brocken im Harz seien in der Spitze Orkanböen von 203 Stundenkilometer gemessen worden. "Damit haben wir elf Jahre nach Kyrill wieder einen Orkan der Königsklasse", sagte DWD-Sturmexperte Andreas Friedrich./nau/DP/she





    dpa-AFX
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