checkAd

    Prozess um Archiv-Einsturz  318  0 Kommentare Angeklagte schildern technische Details

    KÖLN (dpa-AFX) - Im Prozess um den Einsturz des Kölner Stadtarchivs haben zwei angeklagte Bauleiter Fragen zur Konstruktion der früheren U-Bahn-Baustelle vor dem Archivgebäude beantwortet. "Die meisten von uns hatten ja noch nie mit so einer Materie zu tun", sagte der Vorsitzende Richter am Kölner Landgericht am Freitag.

    Fehler bei den Bauarbeiten sollen laut Anklage dazu geführt haben, dass das größte deutsche Kommunalarchiv und zwei Nachbarhäuser am 3. März 2009 zusammenbrachen. Zwei Anwohner kamen ums Leben, es entstand ein Milliardenschaden.

    Anzeige 
    Handeln Sie Ihre Einschätzung zu Bilfinger SE!
    Short
    48,45€
    Basispreis
    0,31
    Ask
    × 14,82
    Hebel
    Long
    42,74€
    Basispreis
    0,36
    Ask
    × 12,76
    Hebel
    Präsentiert von

    Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf das Disclaimer Dokument. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung.

    Unmittelbar vor dem Archiv sollte in fast 30 Metern Tiefe ein sogenanntes Gleiswechselbauwerk entstehen - ein riesiger unterirdischer Raum, in dem die Bahnen die Röhren wechseln können. "Das ist aus fachlicher Sicht nichts Waghalsiges, aber durchaus anspruchsvoll", sagte einer der Bauleiter, ein 54 Jahre alter Ingenieur. Es sei von oben nach unten gebaut worden - also zunächst eine dicke Decke und dann der Aushub darunter. So habe die Straße während der unterirdischen Arbeiten weiter befahren werden können.

    Bei derart tiefen Ausschachtungen gebe es immer das Problem, dass Grundwasser mit großem Druck gegen die Grube drücke, schilderte der damalige Bauleiter für Spezialtiefbau, ein 48-Jähriger aus Oberhausen. Deshalb sei die Grube seitlich durch sogenannte Schlitzwände gesichert worden. Zudem wurden Brunnen angelegt, um von unten eindringendes Wasser abzupumpen. Von der Alternative - dem Einbau einer Bodensohle - habe die Stadt damals wahrscheinlich aus Kostengründen abgesehen, meinte der 48-Jährige.

    Insgesamt sind fünf Mitarbeiter von Baufirmen und den Kölner Verkehrsbetrieben (KVB) wegen fahrlässiger Tötung und Baugefährdung angeklagt. Die beiden Bauleiter, die die Vorwürfe bestreiten, sollen die Arbeiten nicht ausreichend kontrolliert und deshalb die Bau-Fehler nicht bemerkt haben./pa/DP/jha




    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte


    dpa-AFX
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Die Nachrichtenagentur dpa-AFX zählt zu den führenden Anbietern von Finanz- und Wirtschaftsnachrichten in deutscher und englischer Sprache. Gestützt auf ein internationales Agentur-Netzwerk berichtet dpa-AFX unabhängig, zuverlässig und schnell von allen wichtigen Finanzstandorten der Welt.

    Die Nutzung der Inhalte in Form eines RSS-Feeds ist ausschließlich für private und nicht kommerzielle Internetangebote zulässig. Eine dauerhafte Archivierung der dpa-AFX-Nachrichten auf diesen Seiten ist nicht zulässig. Alle Rechte bleiben vorbehalten. (dpa-AFX)
    Mehr anzeigen

    Verfasst von dpa-AFX
    Prozess um Archiv-Einsturz Angeklagte schildern technische Details Im Prozess um den Einsturz des Kölner Stadtarchivs haben zwei angeklagte Bauleiter Fragen zur Konstruktion der früheren U-Bahn-Baustelle vor dem Archivgebäude beantwortet. "Die meisten von uns hatten ja noch nie mit so einer Materie zu tun", …