Börsencrash
Das passiert aktuell am Aktienmarkt II
Die Weltbörsen sind in Unruhe geraten: DAX, Dow, S&P, Eurostoxx, Nikkei – alle wichtigen Marktplätze verzeichnen signifikante Kurseinbrüche. Wir geben einen stündlichen Überblick der Einschätzungen, Trends und Prognosen. Der Nachmittag. Letztes Update: 15.00 Uhr
15.00 Uhr
In DAX, TecDAX, MDAX haben die Verkäufer erneut das Zepter in die Hand genommen: Die Seitwärtsbewegung kippt leicht nach unten, in Richtung Kurswert zum Handelsstart. Von einer Panik kann dennoch keine Rede sein. Zwar schoss der VStoxx Volatilitätsindex, der europäische „Angstindex", seit gestern um gut 70% nach oben und markierte gegen 13.00 Uhr MEZ mit 31 Punkten ein neues Rekordhoch. Aber im Verlauf des Nachmittags korrigierte auch er deutlich auf jetzt 28 Punkte (siehe Grafik).
Quelle: onvista.de
Experten sind sich uneins, wie sich die Märkte in Europa weiter entwickeln werden. „Wenn der Abverkauf in den USA weitergeht, wird sich die Lage hier nicht beruhigen", sagt Heino Ruland vom Analysehaus Ruland auf Anfrage des Manager Magazins. Anders beurteilt Steven Andrew, Fondsmanager des M&G Income Allocation Fund die Situation. Er rät zu Zukäufen. An der fundamentalen Stabilität habe sich nichts geändert, so der Manager. „Diese Überlegungen und die Schnelligkeit der Kursbewegungen deuten darauf hin, dass derzeit vielmehr andere Faktoren als die Fundamentaldaten eine Rolle spielen. Grundsätzlich würden wir deshalb dazu tendieren, die Aktienquote zu erhöhen.“
In den USA richten sich die Anleger auf weitere Kursverluste ein. „Wie weit es nach unten geht, hängt vom VIX Index ab", so Peter Garnry, Aktienstratege der SAXO Bank, im Bloomberg-Interview. Der Volatilitätsindex ist im Tagesverlauf von gestern 37,5 auf aktuell 49 Punkte hochgeschnellt.
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14.00 Uhr
Die deutschen Standardwerte bleiben Bereich moderater Verluste. Es gibt kaum Bewegung nach oben oder unten. „Nach einem solch starken Anstieg war eine Korrektur eigentlich überfällig", sagt Felix Herrmann, Kapitalmarktstratege bei Blackrock. Für ihn habe die Koorektur "fast einen gesunden Charakter."
Für Stefan Hofrichter, Chefvolkswirt der Allianz GI kommt die Korrektur ebenfalls nicht unerwartet. Es hätte zahlreiche Anzeichen für fragile Märkte gegeben: „reiche Bewertungen in mehreren riskanten Anlageklassen, einschließlich des S & P 500 und einiger Spread-Märkte, während die geldpolitische Normalisierung in Bezug auf Preise und Quantität nicht in Märkte eingepreist worden sind. Dazu kommt die steigende Wahrscheinlichkeit einer Trendumkehr der Wirtschaftsdaten und sowie Zeichen der Marktzufriedenheit". Zu letzteren gehörten ein sehr starkes Preismomentum, unzureichende Preisbildung für politische Unsicherheiten, Rekordgewinnrevisionen nach dem US-Steuerabkommen und zunehmende Streuung der Gewinnschätzungen, niedrige Barreserven der Anleger und eine sehr optimistische Stimmung der Anleger unter anderem in der Bitcoin-Raserei. Die Korrektur sei eine direkte Folge: „Genau wie ein Gummiband, das zu sehr gestreckt wurde und schließlich zurückschnellt, sollte die Neubewertung der Marktpreise keine große Überraschung sein", so Hofrichter.
13.00 Uhr
Moderate Verluste im Vergleich zum Vortag, moderate Gewinne seit Handelsstart: das ist die bisherige Bilanz an den europäischen Märkten. An den US-Börsen verkehrt sich das Bild: Dow Jones und S&P500 verlieren im vorbörslichen Handel um die 3 %.
Quelle: Spiegel online
(DW)