Ölpreise geben weiter nach
NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Freitag ihre seit Beginn des Monats andauernde Talfahrt fortgesetzt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im April kostete am frühen Nachmittag 64,26 US-Dollar. Das waren 55 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im März fiel um 77 Cent auf 60,38 Dollar.
Marktbeobachter sprachen von einer deutlichen Korrektur, nachdem die Ölpreise Ende Januar noch jeweils den höchsten Stand seit etwa drei Jahren erreicht hatten. Im Verlauf der Handelswoche ging es mit dem Preis für US-Öl um rund fünf Prozent und mit dem Brent-Preis etwa vier Prozent nach unten. Heftige Kursverluste an führenden Aktienbörsen hatten auch die Ölpreise mit nach unten gezogen.
Zuletzt hatten außerdem Berichte über rekordhohe Fördermengen an Rohöl in den USA die Talfahrt verstärkt. In der vergangenen Woche hatte die Ölproduktion in der größten Volkswirtschaft ein neues Rekordhoch erreicht. Die amerikanische Ölförderung steht derzeit stark im Fokus der Anleger.
"Die spekulativen Finanzanleger, die in Erwartung einer fortgesetzten Markteinengung auf weiter steigende Preise gesetzt hatten, dürften nun kalte Füße bekommen und sich von ihren zuvor eingegangenen Netto-Long-Positionen trennen", kommentierten Rohstoffexperten der Commerzbank die jüngste Entwicklung der Ölpreise.
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Zum Wochenschluss wurde außerdem bekannt, dass China nach jahrzehntelangem Zögern in den Terminhandel am Rohölmarkt einsteigen wird. Wie die nationale Regulierungsbehörde am Freitag mitteilte, soll der Handel mit Terminkontrakten auf Erdöl am 26. März beginnen. Der Terminhandel soll auch ausländischen Anlegern offen stehen./jkr/bgf/fba