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     1680  3 Kommentare Japan hat im vergangenen Jahr nur 20 Asylbewerber akzeptiert

    Japan hat im vergangenen Jahr nur 20 Asylbewerber aufgenommen - trotz einer Rekordzahl von 19.628 Anträgen. Seit 2010 hat Japan Asylsuchenden mit gültigem Visum Arbeitserlaubnis erteilt, während ihre Flüchtlingsanträge geprüft wurden. Eine Änderung, so die Regierung, hat zu einem dramatischen Anstieg von "falschen" Anträgen von Menschen geführt, die einfach nur Arbeit suchen.

    Nach den in dieser Woche veröffentlichten Zahlen, stieg die Zahl der Bewerber im Jahr 2017 um 80 Prozent gegenüber dem Vorjahr, als 28 von fast 11.000 Anträgen anerkannt wurden.

    Trotz des größten Arbeitskräftemangels seit 44 Jahren sei es unwahrscheinlich, dass Japan seinen tief verwurzelten kulturellen Widerstand gegen eine signifikante Zuwanderung überwinden könne, sagte Eri Ishikawa, Leiterin der Japan Association for Refugees. Weiter heißt es: "Die Regierung mag das Wort Einwanderung nicht: es klingt permanent und deshalb wehren sich einige Leute dagegen. Sie befürchten, dass es die japanische Gesellschaft verändern könnte."

    Jüngste Änderungen deuten darauf hin, dass Japan immer härter Vorgehen könnte. Um die Zahl der Asylbewerber zu verringern, hat die Regierung im vergangenen Monat begonnen, das Recht auf Arbeit nur auf diejenigen zu beschränken, die sie als echte Asylbewerber anerkennt. Wiederholungsbewerber und diejenigen, die die Erstuntersuchungen nicht bestehen, laufen Gefahr, nach Ablauf ihrer Aufenthaltsgenehmigung in Einwanderungshaftanstalten festgehalten zu werden.

    Japans Einwanderungshaftanstalten wurden oftmals wegen ihrer harten Behandlung von Häftlingen kritisiert. Seit 2006 sind in den Zentren mindestens 10 Menschen gestorben, darunter vier Selbstmorde. Im Jahr 2016 begaben sich mehr als 40 Häftlinge in einen Hungerstreik in einer Einrichtung in Osaka, um gegen ihre Lebensbedingungen und den schlechten Standard der medizinischen Versorgung zu protestieren. "Die Bedingungen in den Zentren sind hart, und es gibt keine Begrenzung, wie lange Menschen festgehalten werden können", sagte Ishikawa. "Die Menschen werden in der Regel nach einem Jahr vorläufig entlassen, dürfen aber nicht arbeiten und haben keinen Anspruch auf Sozialleistungen."

    Der gesamte Beitrag erschien im The Guardian, hier

    Justin McCurry: Japan had 20.000 applications für asylum in 2017. It accepted 20, The Guardian, 15. Februar 2018.





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    Verfasst von wO Gastbeitrag
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