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    UMTS  390  0 Kommentare PSI statt Inder

    Knapp 100 Mrd. DM zahlen Telefongesellschaften für die deutsche UMTS-Lizenzen. Nach landläufiger Rechnung werden sie für den Aufbau der Mobilfunknetze der dritten Generation Investitionen nochmals 100 Mrd. DM investieren müssen. Der Anteil, der hierbei auf Software, z.B. für Netzmanagement, Abrechnung usw. entfällt, wird auf die Hälfte dieser Summe taxiert. Andere Schätzungen gehen von bis zu 70 Prozent aus. UMTS lebt von seinen Mehrwertdiensten. Je nach Dienst wird nicht zeitabhängig, wie bei GSM, sondern nach Datenvolumen abgerechnet. Diese komplexe Infrastruktur erfordert entsprechende Investitionen und macht solche Schätzungen plausibel.


    Kalkuliert man pro Mannjahr Softwareingenieur 200.000 DM, so würden mindestens 250.000 solcher Arbeitskräfte allein für den Ausbau des deutschen Mobilfunknetzes benötigt.
    In der Praxis sind es vielleicht ein paar weniger; insbesondere dann, wenn es gelingt, praktikable Standards zu entwickeln. Seien wir großzügig und nehmen eine Zahl von 300.000 Softwareingenieuren, die für den UMTS-Ausbau in ganz Europa gebraucht werden. Das ist ein Drittel der Teilnehmer an der Love-Parade... Wo sollen die herkommen, wo doch schon jetzt allerorten über den Mangel an entsprechenden Arbeitskräften geklagt wird? Angeblich sollen in Deutschland jetzt schon 80.000 oder mehr Softwarespezialisten und Ingenieure fehlen und die viel umworbenen Inder nur sehr zögerlich nach Deutschland strömen.



    Gegenwärtig ziehen Arbeitsvermittler durch die Lande, die ihre fernöstlichen Arbeitskräfte wie Sauerbier anbieten. Die Begeisterung hält sich in Grenzen. Häufig wird die Meinung vertreten, dass die Zusammenarbeit auf der Ebene der Programmierung von Aufgaben aus dem Finanz- und Versicherungsbereich einigermassen funktioniert. Aber eine Mitwirkung bei Prozess-orientierten Aufgaben mit ihren hohen Anforderungen an Echtzeitverhalten und System-, bzw. Hardwareverständnis kann sich in der TK-Branche jedoch kaum jemand vorstellen.


    In dieser Situation könnte ein anderes Arbeitskräftereservoir an Bedeutung gewinnen, nämlich nicht aus dem Fernen, sondern aus dem Nahen Osten. In Jordanien und den Nachbarländern werden gute Ingenieure ausgebildet, die auch mit der westlichen Mentalität vertraut sind. Die ersten Unternehmen aus diesem Teil der Erde machen sich auf und werden bei potentiellen Kunden vorstellig. Häufig stehen sie unter der operativen Leitung von Europäern, die im Managment größerer Softwareprojekte erfahren sind.


    In dieser Situation sollten z.B. Unternehmen wie die Berliner PSI AG gute Chancen haben, sich das eine oder andere Stück vom UMTS-Kuchen abzuschneiden. PSI ist ja, wie mehrfach berichtet, nicht ganz "unbeleckt". Siehe z.B. 82724




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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
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