Aktien New York Ausblick
Steigende Zinsen stoßen Anlegern sauer auf
NEW YORK (dpa-AFX) - Steigende Leitzinsen und ein möglicher Handelskrieg der USA und China dürften die Kurse an der Wall Street am Donnerstag belasten. Damit würden sich die Kurseinbußen im europäischen Handel auch jenseits des Atlantik fortsetzen. Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial knapp eine Stunde vor der Startglocke 0,69 Prozent niedriger auf 24 512 Punkte. Am Mittwoch nach der Sitzung der US-Notenbank Fed hatte der Leitindex leicht nachgegeben.
Nun aber nehmen die Kurse wieder beschleunigt Fahrt nach unten auf. Nach Aussage von Craig Erlam vom Broker Oanda lautet die aktuelle Prognose für den US-Leitzins im Jahr 2020 auf 3,4 Prozent. Im Dezember habe sie noch bei 3,1 Prozent gelegen. "Das höhere Tempo der Zinserhöhungen ist vor allem den Anreizen aus der US-Steuerreform geschuldet", sagte Craig Erlam vom Broker Oanda.
Diese enormen steuerlichen Vorteile hätten die Aktienkurse im vergangenen Jahr noch stark nach oben getrieben, so der Analyst. Nun aber machten sich die Investoren vermehrt Gedanken, wie sich rasch steigende Zinsen auf die Konjunktur auswirken. "Und als wäre das nicht genug, scheint Donald Trump auch noch einen Handelskrieg lostreten zu wollen, vor allem mit China". Das könne eine Welle protektionistischer Maßnahmen nach sich ziehen.
Der Datenskandal bei Facebook scheint an der Börse noch nicht ausgestanden zu sein: Der Kurs des sozialen Netzwerks gab vorbörslich um 1,7 Prozent nach. Am Vortag hatten sich die Papiere etwas stabilisiert, nachdem Konzernchef Mark Zuckerberg Fehler eingestanden und Besserung gelobt hatte. US-Politikern reicht das allerdings nicht, sie fordern nach wie vor eine Aussage des Milliardärs vor dem Kongress zum Datenskandal.
Ansonsten herrscht nachrichtliche Ruhe mit Blick auf einzelne Unternehmen. Eine Hochstufung der Aktien von Ralph Lauren durch den Broker Cowen auf "Outperform" könnte den Kurs des Modekonzerns stützen. Vorbörslich wurden die Papiere bislang nicht gehandelt.
Aktien der Restaurantkette Darden Restaurants büßten vorbörslich 3 Prozent ein, obwohl das Unternehmen die Ziele für das laufende Geschäftsjahr erhöht hatte. Allerdings lag das Umsatzplus im dritten Geschäftsquartal mit 2 Prozent unter der Konsensschätzung. Das Unternehmen betreibt in Nordamerika mehr als 1700 Restaurants.
Im Verlauf des Handels könnten die Papiere von Nike in den Blick rücken. Der Hauptkontrahent von Adidas veröffentlicht kurz nach Börsenschluss Zahlen für das dritte Geschäftsquartal. Vorbörslich gaben die Papiere um 0,53 Prozent nach. Auch der Chip-Hersteller Micron Technology veröffentlicht im Verlauf des Tages Quartalsergebnisse./bek/jha/