Hessen dringt auf Lockerung beim Kündigungsschutz für Spitzenbanker
WIESBADEN (dpa-AFX) - Um Londoner Banken einen Umzug an den Finanzplatz Frankfurt schmackhaft zu machen, dringt Hessen auf rasche Lockerungen beim Kündigungsschutz für Banker. "Mit einer zügigen Anpassung des Kündigungsschutzes für absolute Spitzenverdiener kann Deutschland seine Reformfähigkeit unter Beweis stellen", forderte Finanzminister Thomas Schäfer (CDU) in einem Interview mit der "Wirtschaftswoche".
"In den Londoner Instituten werden jetzt die Standortentscheidungen für die Zeit nach dem Brexit getroffen", sagte der Minister. Dieser Prozess sei noch nicht abgeschlossen. Damit eine Reform des Kündigungsschutzes ihr Ziel erreiche, müsse sie von der Bundesregierung zügig umgesetzt werden.
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Der britische EU-Austritt (Brexit) zwingt Finanzinstitute, sich neu zu orientieren. Starke Arbeitnehmerrechte wie der umfangreiche Kündigungsschutz in Deutschland gelten als Hürde, Mitarbeiter von London nach Frankfurt zu verlagern. Arbeitsrechtler sind jedoch skeptisch, dass sich eine Aufweichung politisch durchsetzen lässt. Zudem ist die Zeit knapp: Bis Ende März 2019 soll der Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union vollzogen sein, ein neues Gesetz müsste rechtzeitig vorher beschlossen werden, wenn es noch Einfluss auf die Entscheidungen der Banken haben soll./löb/DP/stw