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    ROUNDUP/Skripal-Fall  619  0 Kommentare Großbritannien erneuert Vorwürfe gegen Russland

    DEN HAAG (dpa-AFX) - Im Fall der Nervengift-Attacke auf den früheren russischen Doppelspion Sergej Skripal und seine Tochter Julia hat Großbritannien seine Anschuldigungen gegen Russland erneuert. "Wir glauben, dass nur Russland die technischen Mittel, Erfahrungen und ein Motiv hat, die Skripals anzugreifen", erklärte der britische Botschafter Peter Wilson am Mittwoch in Den Haag vor dem Exekutivrat der Organisation für ein Verbot der Chemiewaffen (OPCW).

    Russland habe gegen die Chemiewaffenkonvention verstoßen und dem Ansehen der OPCW geschadet, sagte der Diplomat. Die britische Delegation bei der OPCW hatte seine Bemerkungen, die in der nicht öffentlichen Sitzung fielen, über Twitter verbreitet.

    In dem Fall sei nur ein Nervengift eingesetzt worden, sagte OPCW-Chef Ahmet Üzümcü. Damit wies er Darstellungen Moskaus als falsch zurück, wonach Labors auch Spuren eines westlichen Giftes entdeckt hatten. OPCW-Experten hatten festgestellt, dass Skripal und seine Tochter Julia mit dem in der früheren Sowjetunion fabrizierten Giftstoff Nowitschok angegriffen worden waren. "Es gab keine andere Chemikalie, die von den Labors identifiziert wurde", sagte Üzümcü.

    Der russische Außenminister Sergej Lawrow hatte zuvor erklärt, dass ein Schweizer Labor in den Proben auch das im Westen produzierte Nervengift BZ entdeckt habe. Der OPCW-Chef sagte, dass sich BZ in einer Kontrollprobe befunden habe. Solche Proben würde die OPCW nach ihrem Standard-Verfahren zu den Labors schicken, um die Qualität der Untersuchungsmethoden zu prüfen.

    Russland kenne diese Prozedur "ganz genau", sagte die britische UN-Botschafterin Karen Pierce im UN-Sicherheitsrat, wo sie sich mit dem russischen UN-Botschafter Wassili Nebensja erneut einen Schlagabtausch lieferte. Dem russischen Außenminister Lawrow warf sie "absichtliche Verwirrung" vor. Nebensja warf London im Gegenzug "Lügen und Mutmaßungen" vor.

    Skripal und seine Tochter Julia waren am 4. März im südenglischen Salisbury bewusstlos gefunden worden. Eine Untersuchung von OPCW-Experten hatte festgestellt, dass das in der früheren Sowjetunion fabrizierte Nervengift Nowitschok eingesetzt worden war. Der Bericht nennt aber keine möglichen Täter. Moskau weist alle Vorwürfe vehement zurück.

    Der Exekutivrat der OPCW war auf Antrag Großbritanniens zu dieser bereits zweiten Dringlichkeitssitzung zu dem Anschlag zusammen gekommen./ab/DP/he





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