Deutsche Anleihen verlieren deutlich
FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen sind am Donnerstag erheblich unter Druck geraten. Der richtungweisende Euro-Bund-Future fiel bis zum Mittag um 0,28 Prozent auf 158,57 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg spürbar um rund vier Basispunkte auf 0,57 Prozent. Ein ähnlich deutlicher Renditeanstieg war in vielen anderen Ländern Europas zu beobachten.
Am Markt waren zahlreiche Gründe für den Zinsanstieg zu hören. Zum einen wurde auf die USA als Ausgangspunkt der Entwicklung verwiesen. Der amerikanische Anleihemarkt ist der größte der Welt, entsprechend hoch ist sein Einfluss auf andere Anleihemärkte. In den USA wurde unter anderem der Konjunkturbericht der US-Notenbank vom Vorabend genannt, in dem trotz Sorgen wegen Einfuhrzöllen von einer soliden US-Konjunktur die Rede ist. Dies spricht für weiter steigende Leitzinsen.
Als weiteres Argument nannten Händler die deutlich steigenden Rohstoffpreise. Sollte sich diese Entwicklung in höheren Inflationsraten niederschlagen, würde auch dies für eine straffere Geldpolitik mit steigenden Zinsen sprechen. Außerdem wurde auf ein recht hohes Angebot neuer Staatsanleihen im Euroraum verwiesen. Am Donnerstag platzierten Spanien und Frankreich neue Schultitel. Dies habe die Kurse etwas belastet und im Gegenzug die Renditen erhöht.
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Am Nachmittag dürften Anleger amerikanische Wirtschaftszahlen in den Blick nehmen. Veröffentlicht werden die wöchentlichen Daten vom Arbeitsmarkt, der Philly-Fed-Indikator und der Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren./bgf/jkr/men